Anfang Juni 2024 war Familie Weitmann gerade erst in ihr Haus in Illerkirchberg eingezogen, viele der Umzugskartons standen noch im Keller. Doch dann trat die Weihung, der Bach, der an ihren Garten grenzt, über die Ufer. Die Flut zerstört ihr ganzes Hab und Gut im Keller. Ein halbes Jahr nach dem Hochwasser hat sich die Familie von dem Schock erholt. Die Spuren sind aber noch immer nicht vollständig beseitigt.
Nach dem Hochwasser in Illerkirchberg: Ein halbes Jahr Aufräumarbeiten
"Wir müssen es akzeptieren, es ist passiert, die Sachen sind weg", sagt Ursula Weitmann. Sie wirkt abgeklärt, dabei wurde fast alles, was im Keller lagerte zerstört: Kartons voller Bücher, Schuhe, Fotoalben, Gesellschaftsspiele und Kleidung. Mehrere Container Müll wurden im Sommer abtransportiert. Acht Wochen lief damals ununterbrochen eine Trocknungsanlage. Einige Wochen war die Familie sogar ohne Warmwasser.
Die Container vor dem Haus wichen mit der Zeit den Fahrzeugen von Handwerkern. Erst kamen Klempner, dann eine neue Wärmepumpe. Der Keller wurde verputzt und gestrichen. Die Türen zwischen den Kellerräumen fehlen noch immer und auch die Holztreppe nach oben muss noch ausgetauscht werden.
Damit so etwas nicht wieder passiert, ist Familie Weitmann jetzt vorbereitet. Im Keller stehen Steckelemente bereit, die vor Fenstern und Türen angebracht werden können. Bestellt waren die schon vor dem Hochwasser, kamen aber zu spät an, so Ursula Weitmann. "Ob die was gebracht hätten, weiß ich nicht. Das Wasser kam dann ja nochmal höher als erwartet."
Die Versicherung übernimmt den Schaden
Für alles was bei dem Hochwasser zerstört wurde, kommt die Versicherung der Weitmanns auf. Auch für den Maler der heute kommt. Im Raum vor der Kellertür wird noch einmal der Boden gestrichen. "Da war ich echt erleichtert, dass die alles übernehmen", sagt Ursula Weitmann. Doch Erbstücke oder zerstörte Familienfotos sind schwer zu ersetzen. Noch immer gibt es Kartons, an die sie sich nicht heran getraut hat.
Familie Weitmann: Weihnachten in diesem Jahr nicht in Illerkirchberg
Langsam zieht Ursula Weitmann Weihnachtsdeko aus einem Karton. "Ich glaube, der war nicht komplett unter Wasser", sagt sie. Ein Teil nach dem anderen holt sie hervor, einige Sachen sind beschädigt. "Vielleicht ist es auch ganz gut, dass wir dieses Jahr bei meinen Eltern feiern." Bisher sei sie noch nicht dazu gekommen, die Deko auszupacken und aufzuhängen. Immer müsse irgendetwas wegen des Kellers geklärt werden. "Und der Alltag geht ja weiter."
Das erste Weihnachten im neuen Haus wurde also wegen des Hochwassers verschoben. Zumindest für dieses Jahr wird der Maler der letzte Handwerkerbesuch im Hause Weitmann gewesen sein. Treppen und Türen kommen dann nächstes Jahr.