Die Falle der Polizei schnappte am 21. Dezember zu: Polizeikräfte verschiedener Dienststellen nahmen in Rosenberg (Ostalbkreis) sechs Männer im Alter zwischen 28 und 40 Jahren fest. Und zwar auf frischer Tat, teilten das Landeskriminalamt und die ermittelnde Staatsanwaltschaft Hechingen (Zollernalbkreis) am Freitag mit. Die mutmaßlichen Täter hatten in den frühen Morgenstunden in Rosenberg einen Geldautomaten aufgebrochen und einen hohen fünfstelligen Betrag erbeutet. Danach flüchteten sie Richtung Gaildorf im benachbarten Kreis Schwäbisch Hall.
Täter versuchen durch Sprung in den Kocher zu fliehen
Beim Zugriff der Polizei versuchten drei der Tatverdächtigen durch einen Sprung in den eiskalten Fluss Kocher zu fliehen. Ohne Erfolg. Polizisten holten sie aus dem Wasser und nahmen sie fest. Zwei der Männer mussten wegen Unterkühlung ins Krankenhaus gebracht werden. Einer habe sich außerdem beim Fluchtversuch verletzt, heißt es.
Nach Straftat in Rosenberg: Amtsgericht Hechingen erlässt Haftbefehle
Das Amtsgericht Hechingen hat mittlerweile Haftbefehle gegen alle sechs Tatverdächtige erlassen. Die Beschuldigten wurden in unterschiedliche Justizvollzugsanstalten in Baden-Württemberg eingeliefert.
Geldautomaten auch in Oberschwaben und im Schwarzwald aufgebrochen
Die Bande soll in unterschiedlicher Besetzung seit November 2021 auch in Oberschwaben und im Schwarzwald aktiv gewesen sein, unter anderem in Herdwangen-Schönach und Sauldorf im Kreis Sigmaringen, in der Stadt Sigmaringen und in Löffingen und Titisee-Neustadt im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald.
Bei den Aufbrüchen nutzen die Täter hydraulische Spreizgeräte, die zum Beispiel auch die Feuerwehren verwenden, um bei Unfällen eingeklemmte Personen aus Autos zu befreien.
LKA: Aufbrüche von Geldautomaten nehmen wieder zu
Das Landeskriminalamt (LKA) registriert inzwischen nach eigenen Angaben wieder eine Zunahme solcher Straftaten. Bei den Sprengungen von Geldautomaten seien jeweils Banden am Werk gewesen.
Tatverdächtige aus Raum Göppingen Geldautomaten in BW gesprengt - Polizei fasst Bande
Die Polizei hat fünf Männer aus dem Raum Göppingen festgenommen. Sie sollen mindestens vier Geldautomaten gesprengt haben. Laut LKA nahm die Zahl ähnlicher Taten zuletzt wieder zu.
Inzwischen würden Banden vorzugsweise festen Sprengstoff verwenden, um an das Geld zu kommen. Sie bevorzugten zudem Orte, von denen man schnell wieder verschwinden könne, beispielsweise über die Autobahn. Die Täter kommen nach Erkenntnissen des LKA teils aus den Niederlanden und aus Südosteuropa.
Auch in Rosenberg im Ostalbkreis gehören die Tatverdächtigen offenbar zu einer Bande. Der Geldautomat dort wurde jedoch nicht gesprengt, sondern aufgebrochen.