Tarifkonflikt an den Unikliniken des Landes

Drei Tage lang: Dritter Warnstreik an der Uniklinik Ulm

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Sabine Bauer
Sabine Bauer

Die Gewerkschaft ver.di hat die vier Unikliniken des Landes zum dritten Mal in der laufenden Tarifrunde zum Warnstreik aufgerufen. Auch an der Uniklinik Ulm wird drei Tage lang gestreikt.

Am Montag hat auch in Ulm ein dreitägiger Warnstreik begonnen. Die Gewerkschaft ver.di hat Pflegekräfte, Verwaltungspersonal und Servicekräfte an allen vier Universitätskliniken des Landes dazu aufgerufen, die Arbeit bis einschließlich Mittwoch niederzulegen. In Ulm versammelten sich die Streikenden ab 8 Uhr morgens im Haus der Gewerkschaften, um 15 Uhr startete am Ulmer Weinhof ein Demonstrationszug durch die Stadt. Daran nahmen laut ver.di rund 150 Beschäftigte teil, den Teilnehmenden geht es um höheren Lohn und bessere Arbeitsbedingungen.

Der Warnstreik sei an der Uniklinik Ulm spürbar, sagte ein Gewerkschaftssprecher dem SWR. Demnach stehen 100 Betten weniger als sonst zur Verfügung, außerdem werden geplante Operationen verschoben. Die Notfallversorgung sei sichergestellt, wie auch eine Versorgung der stationären Patientinnen und Patienten auf Wochenendniveau. Es ist der dritte Warnstreik in der aktuellen Tarifrunde an den Unikliniken, gestreikt wird in Ulm, Tübingen, Freiburg und Heidelberg.

Dritter Warnstreik auch an Uniklinik Ulm

Für Jakob Becker, Verhandlungsführer von ver.di, ist der Mangel an Personal ein Teufelskreis: "Belastende Arbeitsbedingungen führen zur Flucht in die Teilzeit und diese unnötige Verknappung von Personal verschärft die Situation weiter", sagte er bei der Ankündigung des Streiks. Es seien "die Tage der Entscheidung zum Zukunftspaket", teilte ver.di weiter mit. Mit dem Streik wolle man "mit maximalem Druck" in den vorerst letzten Verhandlungstermin zum Entgelt am kommenden Mittwoch (3. Juli) gehen.

In den Tarifverhandlungen mit dem Arbeitgeberverband der baden-württembergischen Uniklinika (AGU) fordert ver.di für die rund 30.000 Beschäftigten elf Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr pro Monat. Zudem verlangt die Gewerkschaft die Einführung eines Lebensphasenkontos, eine Entlastung von Pflegekräften sowie eine bessere Ausbildungsqualität. Bei den Verhandlungen geht es um Beschäftigte, für deren Arbeitsverhältnisse der Tarifvertrag Uniklinika Baden-Württemberg gilt. Ärzte oder wissenschaftliches Personal fallen unter andere Tarifverträge.

Streikteilnehmende in leuchtend gelben ver.di-Westen mit Plakaten und Fahnen. Auftakt auf dem Ulmer Weinhof zu einem Demonstrationszug durch die Stadt: Die Gewerkschaft ver.di hat zu einem dreitägigen Warnstreik an der Uniklinik Ulm aufgerufen, zum dritten Mal in der laufenden Tarifrunde an den vier Universitätskliniken des Landes.
Auftakt auf dem Ulmer Weinhof zu einem Demonstrationszug durch die Stadt: Die Gewerkschaft ver.di hat zu einem dreitägigen Warnstreik an der Uniklinik Ulm aufgerufen, zum dritten Mal in der laufenden Tarifrunde an den vier Universitätskliniken des Landes.

ver.di: Arbeitgeber verweigern Zukunftspaket

Bis jetzt verweigerten die Arbeitgeber ein Zukunftspaket für die Beschäftigten an den vier Universitätskliniken im Land. Sie lehnten demnach die Einführung eines Lebensphasenkontos bisher ab. Ebenso ein Wahlmodell zwischen Zeit und Geld. Stattdessen hätten sie einen "Fonds für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen" angeboten in Höhe von einmalig zehn Millionen Euro. Über eine Laufzeit von zwei Jahren würde dies jedem Beschäftigten im Schnitt knapp 16 Euro pro Monat bringen.

Über die Frage der Entlastung wird am Dienstag (2. Juli) nochmals verhandelt. Dabei ist vor allem die Frage der Ausgleichsregelung für unterbesetzte Schichten noch strittig. Bei den Verhandlungen zur Ausbildungsqualität gehe es vor allem um den Umfang der Praxisanleitung.

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Der Arbeitgeberverband der Uniklinika (AGU) habe kein Verständnis "für die flankierenden Streikmaßnahmen über drei Tage", teilte der Verband am Montag mit. "Andere Arbeitgeber hätten die Tarifverhandlungen kommende Woche vermutlich deshalb sogar abgesagt", betonen die beiden AGU-Vorstände, Anja Simon und Prof. Dr. Udo X. Kaisers, "doch wir haben das noch nicht einmal in Erwägung gezogen." Schließlich habe man die feste Absicht, am kommenden Mittwoch mit der ver.di-Tarifkommission eine Einigung zu erzielen. Dabei gebe es jedoch klare Grenzen.

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