Eine Premiere, rasantes Nabada und viel Party

Das war der Schwörmontag 2024 in Ulm

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Maren Haring
Maren Haring

Ein Oberbürgermeister mit Herzklopfen, starke Strömung beim Nabada und Feiern in der ganzen Stadt: Der Schwörmontag 2024 in Ulm war geprägt von Tradition - und einer Premiere.

Das Wasser war ein prägendes Element des Schwörmontags 2024 in Ulm: Bei der traditionellen Schwörrede auf dem Ulmer Weinhof mussten die Gäste am Montagvormittag kurzfristig ihren Schirm herausholen - dunkle Wolken brachten Regen. Doch der ging schnell vorüber und Oberbürgermeister Martin Ansbacher (SPD) bestand seine Schwörreden-Premiere ohne Unterbrechung.

Kurz vorher hatte das neue Stadtoberhaupt einem Fernsehteam des SWR noch seine größte Sorge vor der ersten Schwörrede genannt: Ob er den Nerv treffen würde, mit den Themen, die er für die Zukunft Ulms sieht, fragte sich Martin Ansbacher. Nimmt man den Applaus während und nach der Rede, ist ihm das wohl gelungen. Neben Stadtthemen wie Wohnungsbau, Kinderarmut, Wirtschaftsförderung und Klimawandel hat sich der OB vor allem den gesellschaftlichen Zusammenhalt auf die Fahnen geschrieben.

Ein Meer aus Schirmen auf dem Weinhof - der leichter Nieselregen hat die Gäste bei der Schwörrede nicht gestört.
Ein Meer aus Schirmen auf dem Weinhof - die Gäste wussten sich bei einem leichten Regenschauer während der Schwörrede zu helfen. Bild in Detailansicht öffnen
Ulms Oberbürgermeister Martin Ansbacher (SPD) hat die traditionelle Schwörformel auf dem Balkon des Schwörhauses gesprochen.
Überdacht stand dagegen Ulms Oberbürgermeister Martin Ansbacher (SPD) da: Vom Balkon des Schwörhauses aus hielt er seine erste Schwörrede mit dem traditionellen Schwur am Ende. Bild in Detailansicht öffnen
Ulms Oberbürgermeister Martin Ansbacher (li.) verleiht seinem Vorgänger Gunter Czisch die Ehrenbürgerwürde
Seinem Vorgänger im Amt, Gunter Czisch, verlieh Ansbacher am Schwörmontag die Ehrenbürgerwürde. Bild in Detailansicht öffnen
Fünf junge Männer machen sich mit einem Schlauchboot, das sie auf den Köpfen tragen, auf dem Weg zur Donau zum Nabada
Unterdessen waren die wilden Nabader schon auf dem Weg zu den Ausgangsorten fürs Nabada. Gut gelaunt und bestens ausgerüstet. Bild in Detailansicht öffnen
Ein einzelner Flamingo in der Ulmer Innenstadt wartet auf seinen Einsatz beim Nabada am Nachmittag.
Ein einzelner Flamingo in der Ulmer Innenstadt wartet auf seinen Einsatz beim Nabada. Bild in Detailansicht öffnen
Die Illerbrücke in Wiblingen ist eine beliebte Einstiegsstelle für die sogenannten Wilden Nabaderinnen und Nabader.
Die Illerbrücke in Wiblingen zum Beispiel ist eine beliebte Einstiegsstelle für die sogenannten wilden Nabaderinnen und Nabader. Bild in Detailansicht öffnen
Das Warten auf den Start vom Nabada am Schwörmontag in Ulm: Themenboote und Zuschauer sind bereit.
Das Warten auf den Start vom Nabada am Schwörmontag in Ulm: Das Ulmer Donauufer beim Metzgerturm ist ein beliebter Ort, den Wasserumzug zu beobachten. Bild in Detailansicht öffnen
Das Warten auf den Start vom Nabada am Schwörmontag in Ulm: Themenboote und Zuschauer sind bereit.
Am Mittag machten sich nicht nur die wilden Nabader startklar - auch die Themenboote standen bereit. Bild in Detailansicht öffnen
Die Absteilstation an der Gänstorbrücke in Ulm für die Einsatzkräfte der DLRG beim Nabada 2024.
Die Helfer waren schon längst startklar: An der Gänstorbrücke hat die DLRG eine Abseilstation für die Einsatzkräfte eingerichtet, die allen Nabaderinnen und Nabadern zu Hilfe eilen, die sich an den Pfeilern verfangen. Bild in Detailansicht öffnen
Das Nabada lief 2024 wegen der starken Strömung schneller ab als sonst
Vier Minuten vor 16 Uhr dann der Startschuss: Themenboote, Musikboote, Zillen und Nabaderinnen und Nabader, alle kamen die Donau herunter. Bild in Detailansicht öffnen
Das Themenboot von Fan Attack Ulm beim Nabada am Schwörmontag 2024.
Das Themenboot von Fan Attack Ulm beim Nabada am Schwörmontag 2024. Bild in Detailansicht öffnen
Das Nabada lief 2024 wegen der starken Strömung schneller ab als sonst
Auch wenn die Wassertemperatur der Donau deutlich unter 20 Grad lag, fleißig gespritzt wurde trotzdem. Bild in Detailansicht öffnen
Auf der Donau trifft man an Schwörmontag die seltsamsten Gefährte - der Radfahrer auf dem Wasser gehört jedes Jahr aufs Neue mit dazu.
Dieser Radfahrer auf dem Wasser gehört jedes Jahr mit dazu. Bild in Detailansicht öffnen
Was Beschaulich aussieht, ging in Wirklichkeit richtig schnell: Die Strömung hat pünktlich zum Schwörmontag Fahrt aufgenommen.
Was beschaulich aussieht, ging in Wirklichkeit richtig schnell: Die Strömung hat pünktlich zum Nabada Fahrt aufgenommen. Bild in Detailansicht öffnen
Das Nabada am Schwörmontag in Ulm
Am Anfang der Ulmer Friedrichsau waren Ausstiege bereit gemacht. Hier fasste die DLRG beim Weg von der Donau kräftig mit an. Bild in Detailansicht öffnen
Das Nabada am Schwörmontag in Ulm
Es galt, Mensch und Tier sicher vom Wasser zu bringen. Bild in Detailansicht öffnen

Schwörmontag in Ulm: Ehemaliger OB zum Ehrenbürger ernannt

Um kurz nach 12 Uhr läutete dann die Schwörglocke zum traditionellen Schwur, "Reichen und Armen ein gemeiner Mann zu sein". Der erste Teil der Feiern am Schwörmontag endete damit, dass Ulms früherer Oberbürgermeister Gunter Czisch (CDU) zum Ehrenbürger Ulms ernannt wurde.

Fernab der Stadtpolitik hatten die Organisatoren des traditionellen Nabada, des Wasserumzugs auf der Donau, am Vormittag noch Sorgenfalten auf der Stirn - auch hier ging's ums Wasser. Die Iller brachte viel davon mit, die Strömung der Donau hatte deutlich zugelegt. Kurz war fraglich, ob das Nabada überhaupt stattfinden kann. Doch dann gab es grünes Licht für mehrere tausend Nabader. Die befanden sich zu dem Zeitpunkt ohnehin schon auf der Anreise oder bereits an den Einstiegspunkten an der Illerbrücke.

"Nabada" als Highlight

Ulm füllte sich seit dem Vormittag, das Publikum und die wilden Nabaderinnen und Nabader reisten an und suchten ihre Plätze. Schon zwei Stunden vor Beginn des Wasserumzugs warteten manche geduldig auf das Spektakel. Beliebte Plätze zum Zuschauen wie die Herdbrücke waren früh besetzt. Die wilden Nabader waren ausgerüstet mit Schlauchbooten, mit Neoprenanzug und Getränken.

Vier Minuten vor 16 Uhr fiel der Startschuss. Und los ging's, in einem wohl selten beobachteten Tempo fuhren die Gefährte - aufwändig gebastelte Themenboote, Musikkapellen, Zillen und wilde Nabader - die Donau hinab. Dem Vergnügen tat die Strömung wohl keinen Abbruch. Wasserschlachten von Boot zu Boot und das Schunkeln der Musikkapellen konnten unvermindert stattfinden - zur Freude von Teilnehmern und Zuschauerinnen.

Das Themenboot von Fan Attack Ulm beim Nabada am Schwörmontag 2024.
Das Themenboot von Fan Attack Ulm beim Nabada am Schwörmontag 2024.

Kalte Donau - viele beim "Nabada" ohne Neoprenanzug

Trotz des kalten Wassers waren doch viele wilde Nabader ohne Neoprenanzug zu sehen. Wegen der Strömung flogen die Boote förmlich an den Zuschauern vorbei - in anderen Jahren, bei wenig Wasserbewegung, war vor lauter Nabadern dagegen das Wasser kaum zu sehen. Das war dieses Jahr klar anders. Doch es war dennoch viel los, auf der Donau.

In der Friedrichsau landeten dann viele Boote an - und Freiwillige die DLRG halfen den wilden Nabadern bei der Strömung wieder ans Ufer zu kommen. Manche Nabader drehten fix noch eine zweite Runde, andere trugen ihre Wassergefährte gut gelaunt in den Feierabend.

Traditionell endete der Schwörmontag mit Feiern in der ganzen Stadt, im Stadtteil Söflingen und auch in der Friedrichau gab es viel Musik, Bierstände und Unterhaltung.

Sockig, nass und glücklich - die ersten Nabader sind schon wieder an Land.
Sockig, nass und glücklich - die ersten Nabader sind schon wieder an Land, bereit für einen Ausklang in der Innenstadt.

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