Die neue Gasturbine ist laut der Technischen Hochschule Ulm bundesweit einzigartig. Sie wird zu 100 Prozent mit Wasserstoff betrieben, der vor Ort hergestellt wird. Die Anlage soll zeigen, wie man mit Wasserstoff Schwankungen in der grünen Stromversorgung ausgleichen kann.
Wie kann man mit Wasserstoff die Stromversorgung absichern?
Die Gasturbine ist Teil eines Forschungsprojekts der Technischen Hochschule Ulm. Der Wasserstoff, der zum Betrieb gebraucht wird, soll direkt vor Ort mit Energie aus Photovoltaikzellen hergestellt werden. Dadurch soll demonstriert werden, wie in Zukunft Schwankungen im grünen Stromnetz durch Wasserstoff ausgeglichen werden können. Zum Beispiel, wenn zeitweise zu wenig Wind für Windräder oder zu wenig Sonne für Photovoltaikanlagen vorhanden ist.
Oft sei es so, dass im Norden Deutschlands Windkraftanlagen abgeschaltet werden müssen. Und im Süden Kohlekraftwerke dafür hochgefahren werden müssen, weil die Netzkapazitäten nicht ausreichen, erklärt Dietmar Graeber von der Technischen Hochschule Ulm. Mit diesem Konzept wolle man ein System entwickeln, das ganz kurzfristig sehr viel Energie bereitstellen kann und den Ausfall eines Stromnetzes kompensieren kann.
Die Anlage ist Teil des Energieparks in der Wissenschaftsstadt am Campus der Technischen Hochschule Ulm. Dort wird das Zusammenspiel verschiedener nachhaltiger Energiesysteme erforscht.
Das gesamte Projekt kostet insgesamt rund 2,5 Millionen Euro und wird mit 2 Millionen Euro vom Umweltministerium Baden-Württemberg gefördert. Es ist Teil der "Modellregion Grüner Wasserstoff". Die Turbine selbst kostet rund 500.000 Euro. In zwei Wochen sollen die ersten Tests starten. Im zweiten Quartal 2024 soll sie dann in Betrieb gehen.