Hier an der Blau in Ulm soll die "Ökobrücke" eingesetzt werden. Einen Termin gibt es noch nicht. Der Bund der Steuerzahler kritisiert in seinem aktuellen "Schwarzbuch" zu Steuerverschwendungen die Stadt Ulm für den Fußgängersteg, der doppelt so teuer werden soll wie ursprünglich geplant.

"Schwarzbuch" zu Steuerverschwendungen

Bund der Steuerzahler rügt Stadt Ulm für "Öko-Brücke"

Stand
Autor/in
Jürgen Klotz

Der Bund der Steuerzahler kritisiert die Stadt Ulm in seinem "Schwarzbuch" für den Bau einer Fußgängerbrücke. Der Bau wird doppelt so teuer wie eine konventionelle Brücke.

Der Bund der Steuerzahler (BdS) hat am Mittwoch sein Schwarzbuch zu Steuerverschwendungen veröffentlicht. Unter den zahlreichen Fällen in Baden-Württemberg ist auch die Stadt Ulm. Sie wird für den Bau einer Fußgängerbrücke kritisiert. Der kleine Steg, der in der Innenstadt über das Flüsschen Blau führt, soll nach derzeitigem Stand die Stadt rund 730.000 Euro kosten. Ursprünglich war von Kosten in Höhe von 330.000 Euro die Rede.

Bund der Steuerzahler: Zweifel, ob Bau der Brücke gelingt

Die Kritik an der Stadt Ulm fällt deutlich aus. "Ein privater Bauherr könnte sich ein solches Vorgehen kaum leisten", heißt es in dem Bericht. Dabei ist sich der Bund der Steuerzahler noch gar nicht sicher, ob das Brücken-Projekt überhaupt gelingt.

Im Schwarzbuch wird die Geschichte des Steges kurz nacherzählt. Dabei wird erwähnt, dass der erste Steg den Anforderungen nicht genügte. Die Brücke, die aus natürlichen Stoffen wie Flachs und Harz hergestellt wurde, war zwar stabil, hatte allerdings nicht die richtige Form. Deshalb wurde ein zweiter Steg in Angriff genommen. Dieser soll, nach derzeitigem Stand, noch im Herbst eingebaut werden. Der Steg soll eine kleine Insel auf der Blau in Ulm mit dem Ufer verbinden.

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Der Bund der Steuerzahler kommt zu dem Ergebnis: "Das ist ein teures Neuland für die Steuerzahler." Es wäre demnach viel günstiger gewesen, eine konventionelle Brücke zu errichten. Ein vergleichbarer Steg aus Stahlträgern mit Holzbelag hätte etwa 350.000 Euro gekostet.

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