Der baden-württembergische Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) war am Montagvormittag Festredner auf der traditionellen Bauernkundgebung der Bopfinger Ipfmesse (Ostalbkreis). Der Minister übte zum Teil heftige Kritik an der Landwirtschaftspolitik von Bundesregierung und EU.
Hauk übt Kritik an Tierhaltungsgesetz
Das Tierhaltungsgesetz der Bundesregierung sei Stückwerk, wetterte Hauk gegen den grünen Landwirtschaftsminister Cem Özdemir. Schweinehalter würden verpflichtet, einen neuen Stall zu bauen, noch bevor sie den bisherigen abbezahlt haben. Eine Investition rechne sich normalerweise erst nach rund 25 Jahren, mit der derzeitigen Politik hätten viele Landwirte keine Perspektive mehr, so Hauk.
Der Minister nahm in Sachen Rentabilität der Tierhaltung aber auch Verbraucher und Regionalpolitik in die Verantwortung. Was nütze regionale Schweine- und Rinderhaltung, wenn die Menschen nicht bereit wären, dafür etwas tiefer in die Tasche zu greifen? Und an die Träger von Schulen und Kitas gewandt: Regionale Lebensmittel gehörten verstärkt auf die Speisepläne von Schulen und Kitas.
Viele Landwirte mit Bundespolitik unzufrieden
Das Festzelt auf der Ipfmesse war randvoll, viele Landwirte waren gekommen. Viele sind mit der Bundespolitik unzufrieden, das war zu spüren. Unter anderem Anton Schneider aus Hüttlingen auf der Ostalb. Er ist Milchviehhalter und fühlt sich durch viele Gesetze und Regelungen so bevormundet wie noch nie in seiner Berufszeit, sagte er dem SWR. "Uns wird nicht mehr zugetraut, dass wir unsere Höfe so führen, wie es sich gehört."
Außerdem forderte der Minister von der Bundesregierung ein konsequenteres Bejagungsgesetz. Wenn Wildschweine bejagt werden dürfen, weil sie der Landwirtschaft schaden, müsste das für Biber, Wildgänse und Saatkrähen ebenfalls gelten.
Hauk teilt auch gegen Veganer aus
Aber nicht nur die Berliner Ampelkoalition nahm Peter Hauk auf der Bauernkundgebung ins Visier. Die Veganer bekamen ebenfalls ihr Fett weg: "Rindfleischesser sind Klimaschützer" rief der Minister provokativ ins Mikrofon. Schließlich würden Rinder Grünfutter fressen - und dessen Anbau sei bekanntlich gut für den Abbau von Kohlendioxid.