Umbau erst 2025

Nach tödlichen Unfällen: Bahnübergang in Neu-Ulm soll geschlossen werden

Stand
Autor/in
Peter Allgaier
Volker Wüst
Volker Wüst

Drei Menschen sind an einem unbeschrankten Bahnübergang in Neu-Ulm schon gestorben. Und seitdem die Züge dort Warntöne abgeben, protestieren Anwohner. Deswegen soll der Übergang geschlossen werden.

Der Ferienausschuss der Stadt Neu-Ulm hat am Mittwochabend für eine vorläufige Schließung des unbeschrankten Bahnübergangs im Ortsteil Gerlenhofen gestimmt. Vorausgegangen waren Proteste von Anwohnern. Sie stören sich an lauten Pfeiftönen, die die Züge vor dem Bahnübergang als Warnsignal abgeben.

Drei tödliche Unfälle an Bahnübergang in Gerlenhofen

Die Bahn hatte die Maßnahme eingeführt, nachdem an dem Bahnübergang in den vergangenen drei Jahren drei Menschen gestorben waren. Die Stadt hatte zuvor mit neuen Markierungen auf der Fahrbahn und Schildern auf die Gefahren aufmerksam gemacht. Der letzte tödliche Unfall passierte im Mai dieses Jahres.

Wie massiv sich die Anwohner von den Pfeiftönen der Züge gestört fühlen, wurde bei der Sitzung deutlich. Der Zuschauerbereich war bis auf den letzten Platz gefüllt. Besucher hatten Schilder mitgebracht, auf denen "Psychoterror" oder "Stoppt das Hupen" zu lesen war. Zuvor hatten sie schon Unterschriften gegen die Pfeiftöne gesammelt. Die Züge geben seit Juli 300 Meter vor dem Übergang das Warnsignal ab - rund 120 Mal am Tag, auch nachts.

Nach drei tödlichen Unfällen soll der Bahnübergang in Neu-Ulm geschlossen werden. (Archivbild)
Nach drei tödlichen Unfällen soll der Bahnübergang in Neu-Ulm geschlossen werden. (Archivbild)

Stadträte: Pfeifen gefährdet Gesundheit der Anwohner

Die Stadtratsfraktionen betonten, es sich mit der Entscheidung nicht leicht zu machen - gerade auch, weil mit einer Schließung Häuser auf der anderen Seite der Gleise abgeschnitten werden und Anlieger Umwege in Kauf nehmen müssen. Manche befürchten ein wildes Queren der Gleise, wenn der Bahnübergang geschlossen wird.

Die Stadträte betonten aber auch, dass das Warnsignal aus ihrer Sicht nicht weitere zwei Jahre ertönen könne. Das dauernde Pfeifen gefährde die Gesundheit der Anwohner, so der Tenor über Fraktionsgrenzen hinweg.

Bahnübergang in Gerlenhofen soll 2025 umgebaut werden

Der Ferienausschuss votierte daher einstimmig für eine vorübergehende Schließung des Übergangs - bis Herbst 2025, dann will ihn die Bahn umbauen. Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger (CSU) stellte klar, dass die Entscheidung aber nicht sofort umgesetzt werden könne. Die Stadt müsse zunächst Gespräche mit der Bahn führen und entsprechende Verträge schließen.

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