Batterien des Herstellers VARTA

Einstige Vorzeigefirma aus Ellwangen

Nach Aktienabsturz: Wie geht es weiter beim Batteriehersteller VARTA?

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Der Aktie des baden-württembergischen Batterieherstellers VARTA ist im September abgestürzt. Das Unternehmen steht vor Herausforderungen und setzt Hoffnungen in die E-Mobilität.

VARTA aus Ellwangen (Ostalbkreis) war lange eine gefeierte Marke. Momentan aber steckt der Batteriehersteller in der Krise. Umsatz und Ergebnis werden dieses Jahr wohl niedriger ausfallen als erwartet. Das Unternehmen begründet das unter anderem mit den aktuell explodierenden Preisen. Aber auch sonst läuft vieles gerade nicht rund bei der einstigen Vorzeigefirma aus Baden-Württemberg.

Aktie des Batterieherstellers abgestürzt

Lange galt VARTA als baden-württembergisches Erfolgsunternehmen. Neben den klassischen Batterien werden auch große Energiespeicher und kleine Knopfzellen für Hörgeräte und Kopfhörer produziert. Auch Apple gehört zu den Kunden. Letztes Jahr noch machte VARTA mit seinen fast 5.000 Mitarbeitenden rund 900 Millionen Euro Umsatz. Dieses Jahr sollten es eigentlich 950 Millionen werden. Ende September dann kassierte das Unternehmen diese Prognose. Eine neue hat es bisher nicht vorgelegt.

Die Aktie ist abgestürzt. Auch, weil der VARTA-Aufsichtsratsvorsitzende ein großes Paket seiner eigenen VARTA-Aktien verkaufte. "Das stärkt kein Vertrauen", sagt Roland Klose, Professor an der Hochschule für Oekonomie und Management in Nürnberg. "Wenn der Hauptaktionär in so einer Phase verkauft, dann setzt das kein gutes Signal."

VARTA setzt Hoffnungen in Batterien für E-Autos

Von "Chaostagen bei VARTA" ist die Rede. Die Schlagzeilen seien überspitzt, relativiert Unternehmenssprecher Christian Kucznierz. Das Unternehmen stehe vor Herausforderungen, gibt er zu. "Die allgemein abflauende Konsumlaune bekommen wir zu spüren", sagt er und verweist auf steigende Energie- und Rohstoffpreise sowie die Langzeitfolgen von Corona.

Große Hoffnungen setzt der Hersteller auf neue Batterietechnologien für E-Autos. Für die muss er jetzt Abnehmer finden. Mit Porsche hat VARTA bereits einen Vertrag. Was der aber genau besagt, ist unklar. Von VARTA heißt es dazu lediglich: "Wir haben einen Kunden aus dem Automotivebereich, mit dem wir Batteriezellen bauen. Die ersten Fahrzeuge mit diesen Zellen fahren schon auf Teststrecken." Es müsse klar sein: "Wenn diese Fahrzeuge in Serie gehen, werden wir imstande sein, diese Zellen für die Fahrzeuge zu produzieren."

Wirtschaftsexperte sieht den Hersteller gut positioniert

Die E-Mobilität könnte für VARTA künftig wichtig werden, sagt auch Wirtschaftsexperte Klose: "Der Markt, in dem sich VARTA bewegt, ist ein sehr wachstumsstarker Markt und Varta ist eben auch gut positioniert." Mitte November will das Unternehmen neue Zahlen präsentieren. Dann werden Kunden und Anleger wohl erfahren, wie es mit dem Batteriehersteller weitergeht.

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