Der Ulmer Oberbürgermeister Gunter Czisch wollte wie üblich zum Gratulieren kommen, außerdem waren Vertreter des Ulmer Sportvereins SSV Ulm 1846, Freundinnen und ehemalige Schülerinnen eingeladen. Doch Änne Matschewsky ist kurz vor ihrem Geburtstag positiv auf das Coronavirus getestet worden. Laut einer treuen Besucherin hat sie nur leichte Symptome. Die Feier soll nachgeholt werden.
Änne Matschewsky lebt in der Seniorenresidenz Friedrichsau in Ulm. Die ehemalige Sportlehrerin ist dort erst vor wenigen Jahren in den Pflegebereich umgezogen. Sie leitete bis 2019 Gymnastikkurse mit dem Rollator für ihre Mitbewohnerinnen.
In Ulm arbeitete sie als Sportlehrerin unter anderem an einem Mädchengymnasium. Eine ihrer Schülerinnen verfasste zu ihrem 100. Geburtstag eine Biografie. Demnach ist Änne Matschewsky 1912 in Nordrhein-Westfalen geboren, als das jüngste Kind einer neunköpfigen Familie. Nach Ulm kam sie 1937, arbeitete zunächst bei einem Vorläuferverein des SSV Ulm 1846 und dann im Schuldienst. Ihren ersten Mann verlor sie im Zweiten Weltkrieg und auch ihre zwei Kinder verlor sie durch tragische Umstände.
Zwei weitere Ehemänner starben. Änne Matschewsky entschied sich 1994, ihr Haus aufzugeben und in das Seniorenheim zu ziehen. Ihr Lebensmotto bis heute lautet: