Um Kinder zu schützen, will das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Herstellern verbieten, auf Kinder zielende Werbung für ungesunde Lebensmittel zu machen. Werbung für ungesunde Lebensmittel sei grundsätzlich ein relevanter Faktor für die Gesundheit von Kindern. Auf Anfrage des SWR stellte das Ministerium aber klar: Özdemir "ist ein Fan der Brezel und hat sich dafür ausgesprochen, die Tradition des handwerklichen Brezelbackens als immaterielles Kulturerbe anzuerkennen."
Ministerium in Berlin: Von Werbeverbot für Brezeln kann keine Rede sein
Das Ministerium betont weiter, dass Werbung für Lebensmittel mit zu viel Zucker, Salz und Fett erlaubt bleiben solle - "solange sich die Werbung nicht an Kinder richtet." Von einem Werbeverbot für Brezeln oder anderes Laugengebäck könne keine Rede sein. Den ersten Entwurf für das Werbeverbot ungesunder Lebensmittel für Kinder hatte Minister Özdemir Ende Februar vorgestellt. Derzeit befindet sich der Entwurf in weiteren Abstimmungen mit anderen Ministerien. Wie genau ein Werbeverbot also kommt oder kommen könnte, bleibt abzuwarten.
"Brezelbotschafter" Cem Özdemir und die Brezel
Hochgekocht war das Thema wegen der CDU-Abgeordneten Christina Stumpp aus dem Rems-Murr-Kreis. Sie hatte auf ihrer Webseite gegen das mögliche Werbeverbot gewettert. Dieses würde laut Stumpp etwa 70 Prozent aller Lebensmittel betreffen - "darunter eben auch unsere schwäbische Brezel."
Als Bundesernährungsminister verantwortet Cem Özdemir (Grüne) ein solches mögliches Verbot. Noch vergangenes Jahr setzte er sich dafür ein, dass die Brezel UNESCO Kulturerbe werden solle. Immerhin stammt er aus Bad Urach (Kreis Reutlingen). Ein Ort, der sich als Wiege der Brezel sieht. Özdemir ist also mit der Brezel aufgewachsen.
Bäcker gegen das Werbeverbot
Bäcker Heinrich Beck von BeckaBeck aus Römerstein (Kreis Reutlingen) hatte Özdemir daraufhin zum "Brezelbotschafter" ernannt. Eine Brezel ohne Salz schmecke nicht, das wisse auch Cem Özdemir, sagte Beck. Zudem ist er der Meinung, dass solch ein Verbot nichts bringe. Stattdessen fordert er, dass die Regierung positive Politik machen und wegkommen soll von den Verboten. Becks Meinung zu dem Werbeverbot: