Anwalt aus Reutlingen sollte getötet werden

Landgericht Tübingen verhandelt versuchten Auftragsmord

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Prozessauftakt am Schwurgericht: Laut Anklage sollen ein Mann und eine Frau einen ehemaligen "Hells Angel" beauftragt haben, einen Rechtsanwalt zu töten.

Am Landgericht Tübingen hat am Montag ein Prozess um einen möglichen Auftragsmord begonnen. Die Staatsanwaltschaft Tübingen wirft den beiden Angeklagten vor, einem ehemaligen Rocker vor genau einem Jahr Geld für eine Tötung geboten zu haben. Er sollte unter anderem einen Reutlinger Rechtsanwalt töten, der den Ehemann und die Tochter der Angeklagten bei familieninternen Streitigkeiten gerichtlich vertreten hatte.

Der vermeintliche Auftragsmörder, ein ehemaliges Mitglied der "Hells Angels", soll bereits in Rottenburg (Kreis Tübingen) wegen einer anderen Tat eingesessen haben, mittlerweile aber nichts mehr mit kriminellen Geschäften zu tun haben wollen, da er eine Frau und ein Kind hat. Nur zum Schein soll er das Angebot angenommen haben, dann aber Polizei und den Reutlinger Anwalt über die Pläne informiert haben.

Landgericht Tübingen von außen, frontal, bei blauem Himmel
Das Landgericht Tübingen verhandelt einen versuchten Auftragsmord in Reutlingen.

Ausgewähltes Opfer als Zeuge bei Gericht

Der Anwalt sagte heute beim Prozessauftakt als Zeuge aus und zeigte sich noch deutlich beeindruckt von der Drohung: "Mach ihn weg", soll die Angeklagte dem vermeintlichen Killer per WhatsApp geschrieben haben. Aber nicht nur er, auch zwei ehemalige Mieter, die im Haus der Angeklagten wohnten, sowie ihre Tochter und ihr Ehemann sollen auf der "Todesliste" gestanden haben. Zunächst habe der Anwalt die Drohung nicht ganz ernst genommen, als er dann aber die Chatverläufe durchgelesen habe, habe er sie doch für durchaus möglich gehalten. Er sollte mit drei Kopfschüssen getötet werden.

Prekäre familiäre Verhältnisse

Schon vor dem angeblichen Auftragsmord habe es in der Familie immer wieder gebrodelt, so der Reutlinger Rechtsanwalt. Zum Beispiel soll die Angeklagte ihre Tochter beleidigt und einmal mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben. Wegen dieser Taten ist sie ebenfalls jetzt angeklagt.

Der Angeklagte ist der Ex-Freund der Tochter der Angeklagten. Er soll nach der Trennung ein Verhältnis mit der Angeklagten, ihrer Mutter, angefangen haben. Die beiden selbst bestritten dies vor Gericht. Zur Sache selbst sagten sie allerdings nicht aus.

Urteil im April erwartet

Im April wird das Urteil erwartet, zuvor sind noch einige Fortsetzungstermine anberaumt, wobei auch eine Dolmetscherin anwesend sein wird. Am kommenden Montag soll der vermeintliche Auftragskiller vernommen werden.

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