Der Lkw-Fahrer Markus Hirschle aus Heroldstatt (Alb-Donau-Kreis), gelegen auf der Schwäbischen Alb zwischen Münsingen (Kreis Reutlingen) und Laichingen, war durch Adipositas in Lebensgefahr geraten und hat nach einer Magenverkleinerung 180 Kilo abgenommen. Weil sich in seinem Körper Wasser angesammelt hatte, sagten die Ärzte seinen baldigen Tod voraus.
In der SWR-Landesschau berichtete der 41-Jährige über seinen Leidensweg mit Adipositas und seinen Weg zurück zu einem Körpergewicht von 100 Kilo. Im Katharinenhospital in Stuttgart ließ er sich vor fünf Jahren operativ den Magen verkleinern und stellte seine Ernährung um.
Lkw-Fahrer von der Schwäbischen Alb kam nicht mehr ins Führerhaus
Die Folgen seines Überwichts waren gravierend. Im Körper des Lkw-Fahrers sammelte sich Wasser an. In seinen Beinen bildeten sich Wasserblasen. Das Wasser drückte zudem auf Herz und Lunge. "Ich stand kurz vor dem innerlichen Ertrinken", erinnerte sich Hirschle im SWR-Interview. Dazu kamen Bluthochdruck und Diabetes. Die Ärzte hätten ihm nur noch wenige Wochen Überlebenszeit gegeben. Weil sein chronisches Übergewicht - als anerkannte Krankheit Adipositas genannt - lebensbedrohlich war, übernahm die Krankenkasse die Kosten für die Operation.
Magenverkleinerung und radikale Umstellung der Ernährung
Nach der Operation 2017 blieb von Hirschles Magen nur ein schlauchähnlicher Rest. Dadurch können Operierte in der Regel weniger essen und nehmen so weniger Kohlenhydrate und Fette auf. Hirschle sagte, er sei durch den verkleinerten Magen viel schneller satt und bekomme nicht mehr als eine Banane auf einmal runter. Was dadurch an Vitaminen und Eiweiß fehle, gleiche er mit Tabletten aus. Doch das allein reicht meistens nicht, um dauerhaft abzunehmen. Hirschle hat nach der Operation zusätzlich ein intensives Schwimmtraining begonnen und schwitzt zwei bis dreimal pro Woche im Fitnessstudio.
Bluthochdruck und Diabetes verschwunden
Weniger essen und mehr Sport haben in mehrfacher Hinsicht positive Wirkungen auf den Körper des 41-Jährigen. Die Gelenke werden weniger belastet, weil sie statt 280 nur noch 100 Kilo tragen müssen. Er habe keinen Bluthochdruck und kein Diabetes Typ 2 mehr. Es gehe ihm gut, bilanziert er rund fünf Jahre nach der Wende in seinem Leben. Adipositas-Betroffenen rät er, früh zum Arzt zu gehen, auch wenn das viel Scham und Überwindung bedeutet.
Zweifel am Wohlbefinden von adipösen Menschen
"Wenn mir eine adipöse Person sagt, dass sie sich wohl in ihrer Haut fühlt, glaube ich das nicht. Eine adipöse Person fühlt sich nicht wohl", meint Markus Hirschle. Er will nun mit seinem Schicksal und seinem Erfolg anderen von Übergewicht geplagten Menschen Mut machen. Er hätte den Kampf gewonnen, nicht nur Gewicht verloren. Hirschle will anderen zeigen, dass sie es genauso schaffen können.