Abstiegskampf bei den Tigers Tübingen in der Basketball-Bundesliga: Die Mannschaft von Trainer Daniel Jansson hat am Samstagabend gegen die EWE Baskets Oldenburg verloren und droht in die zweite Basketball-Bundesliga abzurutschen.
Niederlage in Oldenburg - ein Schritt Richtung Abstieg
Die Oldenburger sind von Spielbeginn an davongezogen. Sie hatten schon zehn Punkte auf dem Konto, bevor die Tigers das erste Mal den Ball im Korb versenken konnten. Doch noch im ersten Viertel konnten die Tübinger eine Aufholjagd einleiten, kamen auf 14:13 heran. Lange gehalten hat die Phase jedoch nicht. Bis zum Ende des Viertels hatten die Oldenburger ihren Vorsprung mit 24:15 wieder auf neun Punkte ausgebaut.
Dieser Abstand hielt sich weitgehend bis zum Beginn des letzten Viertels. In der Schlussphase mussten die Tigers hinnehmen, dass Oldenburg den Vorsprung auf 18 Punkte erhöhen konnte. Tübingen schaffte dann nur noch eine leichte Ergebnis-Korrektur - zum Endstand von 79:63.
Saison der Tigers von Verletzungen geprägt
Seit Wochen hängen die Tigers im Tabellenkeller der BBL fest. Das Team hatte diese Saison mit großen Verletzungssorgen zu kämpfen, sagt Michael Bamberg, Vorstandsvorsitzender der ProBasket Tübingen AG. Allein am Samstag, beim Spiel gegen Oldenburg, hätten fünf Spieler verletzt gefehlt, darunter der für Michael Bamberg "beste Mann" der Tigers, Jhivvan Jackson. Bei so einem Verletzungspech würden dann auch keine Nachverpflichtungen mehr reichen, so Bamberg.
Außerdem habe Tübingen einige Spiele unglücklich verloren, eines davon sogar in der letzten Minute. "Mit ein bisschen mehr Glück hätten wir uns schon in der Liga halten können", sagt er. Und: Die Tigers hätten das kleinste Budget der Bundesliga-Teams und seien damit auch finanziell ein Außenseiter gewesen.
Braucht es einen Neuanfang für die Tübinger Basketballer?
Steigen die Tigers tatsächlich ab, will Michael Bamberg die Mannschaft neu aufstellen. Dafür brauche es Spieler, die auch in der ersten Liga mithalten können. Das sei diese Saison nicht bei allen der Fall gewesen. Trotzdem möchte er weiter junge Spieler aufbauen und sie an die erste Liga heranführen.
Tigers-Fan: Tübingen als "Underdog" in der 1. Basketball-Bundesliga
"Die Erwartung war tatsächlich, in die Liga zu kommen und 34 Mal zu verlieren", sagt Markus Goller, jahrzehntelanger Tigers-Fan. Tübingen sei von Anfang an der "Underdog" gewesen. Für ihn kommt der mögliche Abstieg also nicht ganz unerwartet. Schade sei es aber, dass die Mannschaft in der nächsten Saison ziemlich sicher nicht mehr die Gleiche sein werde. Dass Trainer Daniel Jansson bleibt, ist für Goller aber das Wichtigste: "Danny ist der Mann hinter dem Erfolg, der uns in die erste Liga geführt hat."
Tigers-Abstieg wäre der Vierte in der Vereinsgeschichte
Laut Webseite des Vereins spielen die Tigers seit 1983 ununterbrochen in den höchsten zwei Ligen, der ersten und der zweiten Basketball Bundesliga. 1992 waren sie zum ersten Mal erstklassig. Ein Jahr später folgte aber schon der Abstieg. Dann kam ein Auf und Ab: 2001/2002 stiegen die Tübinger Basketballer wieder auf, mussten aber wegen einer fehlenden Berechtigung für einen Spieler gleich wieder runter in die zweite Liga. 2004 kam dann der erneute Aufstieg.
Die Tigers hielten sich dann in der ersten Liga. Bis zur Saison 2018/19: Die sei "sportlich enttäuschend" gewesen, schreibt der Verein. Also wieder: Zweitklassigkeit. Zwei Jahre später, zur Saison 2022/23, hätten die Tigers dann erneut erstklassig spielen können. Nur: Dem Verein fehlte das Geld für die Lizenz zur ersten Liga. Eine Saison später konnten sich die Tübinger Basketballer den Aufstieg dann finanziell leisten - und kehrten zurück in die BBL.
Wie könnten die Tigers den Klassenerhalt schaffen?
Um in der 1. Basketball-Bundesliga zu bleiben, müssen die Tigers ihre letzten zwei Saisonspiele gewinnen. Nächsten Donnerstag treffen sie auf die Veolia Towers Hamburg, drei Tage später dann auf die MLP Academics Heidelberg. Die Tigers liegen aber im direkten Vergleich hinter Heidelberg. Selbst bei einem Sieg müssen sie diesen also auch noch für sich entscheiden.