Der Schauspieler und Entertainer Heiner Kondschak ist tot. Das gaben Schauspieler und das Theater Tonne auf Facebook bekannt. Im Internet trauern viele Menschen um den 69-Jährigen.
Mit bewegenden Worten verabschiedet sich das Reutlinger Theater Tonne auf Facebook von Heiner Kondschak. Viele Jahre habe er das Programm der Tonne durch seine "einzigartige Bühnenpräsenz und vorbehaltlose Menschlichkeit" entscheidend geprägt. "Jetzt werden wir ohne ihn weitermachen müssen."
Kondschak war einer von "Der Schöne und das Biest"
Der Theatermensch war in der Region sehr bekannt. Viele würden ihn als Tausendsassa bezeichnen. Er selbst sagte in einem Interview mit dem SWR über sich:
Kondschak agierte als Autor, Regisseur und Musiker. Er arbeitete unter anderem mit Theatern in Heidelberg, Karlsruhe oder Tübingen zusammen. Mit Helge Thun machte er seit 1995 eine Zauber-Comedy-Show: "Der Schöne und das Biest". Jahrelang war er Leiter des Jugendtheaters am Landestheater Tübingen (LTT).
Randgruppencombo war Kondschaks Herzensprojekt
Seit 2000 war er auch auf Konzertreisen. Mit der Randgruppencombo spielte er Lieder von Gerhard Gundermann - einem sächsischen Künstler, der die letzten Jahre der DDR und die Zeit nach der Wiedervereinigung thematisierte. "Die Lieder von Gundermann waren Kondschaks Herzensprojekt", erzählt Tom Hagenauer, der mit Kondschak in den 90ern zusammenarbeitete.
Kondschak stellte Gundermanns Lieder in einer Combo zusammen, und spielte sie mit seinem Team bei über hundert Aufführungen - auch im Osten Deutschlands.
Kondschak war vielfältig, nicht nur in seinen Auftritten
Doch nicht nur in seinen Tätigkeiten und Auftritten sei Heiner Kondschak besonders vielfältig gewesen, auch in seiner Art und seinem Auftreten. Schauspielkollege David Liske hat den Allrounder zum ersten Mal erlebt, als er sieben Jahre alt war. Kondschak als damaliger Leiter des LTT-Jugendtheaters habe ihn bis heut geprägt, erzählte am Mittwoch dem SWR:
Trauer um Kondschak ist groß - Persönlicher Abschied auf Facebook
In den letzten Monaten seines Lebens konnte Kondschak nicht mehr so viele Auftritte meistern, wie es früher der Fall war. Er war vor einigen Monaten in seiner Wohnung die Treppe heruntergefallen, danach musste er sich erholen.
Viele der Menschen, die mit ihm zusammengearbeitet hatten, trauern jetzt um den 69-Jährigen. Diese Trauer werde in der nächsten Zeit immer wieder kommen, sagt David Liske. Er empfinde aber auch Dankbarkeit, dass er zusammen mit diesem außergewöhnlichen Menschen Kunst machen durfte. Und würdigt Kondschak noch einmal:
"Alle kannten Heiner. Menschen jenseits der 80 und sehr sehr junge Menschen. Deswegen finde ich das Spannende, dass er immer relevant blieb. Heiner war ungemein zeitlos."