Schwalbenschwanz mit der Nummer 67 bei Beilstein in einem Garten bei den Weinbergen entdeckt

Tübinger Forscher ist begeistert vom Schwalbenschwanz Nr. 67

Nummerierter Schmetterling fliegt von Tübingen bis Heilbronn

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Tübinger Forscher nummerieren Schmetterlinge an der Wurmlinger Kapelle, um herauszufinden, wohin sie fliegen. Nun wurde ein Falter 66 Kilometer entfernt bei Heilbronn gesichtet.

Im April hat der Rottenburger Forscher Thomas Gottschalk angefangen, mit seinem Bachelor-Studenten Hai Luong eine bestimmte Schmetterlingsart, die Schwalbenschwänze, zu nummerieren. Die Wissenschaftler wollen herausfinden, wohin die Falter nach ihrer Paarung auf dem Wurmlinger Kapellenberg (Kreis Tübingen) fliegen. Schon wenig später sind sie alle wieder weg. Für Professor Gottschalk ist es ein Rätsel, wohin sie fliegen. Bisher gingen die Forscher davon aus, dass die Falter nur wenige Kilometer weit in die umliegenden Gemeinden flattern, um dort ihre Eier abzulegen - etwa nach Wurmlingen, Hirschau oder Tübingen.

"Der Monarch oder der Distelfalter kann schon mehrere hundert Kilometer fliegen. Aber für den Schwalbenschwanz ist das etwas Außergewöhnliches. Dass der fast bis nach Heilbronn fliegt, das ist für uns auf jeden Fall eine absolute Sensation!"

Schmetterlinge fangen an der Wurmlinger Kapelle
Thomas Gottschalk und Hai Luong auf Schmetterlings-Jagd auf dem Wurmlinger Kapellenberg. Inzwischen haben sie über hundert Schwalbenschwänze markiert. Ob noch mehr bei Heilbronn unterwegs sind?

Wie kam es zu dem Schmetterlings-Fund bei Heilbronn?

Wie Thomas Gottschalk dem SWR berichtete, hatte sein Forscherteam am 25. Juli 2022 bei der Wurmlinger Kapelle den Schwalbenschwanz mit der Nummer 67 markiert und ihn am 26. Juli dort das letzte Mal gesehen. Nun die Rückmeldung: Ein Mann hat in einem Garten in den Weinbergen bei Beilstein (Kreis Heilbronn) den Schwalbenschwanz Nr. 67 entdeckt. Die Nummerierung auf dem Flügel war ihm erst aufgefallen, als er sich das Foto nochmal in Ruhe anschaute, das er von dem Falter gemacht hatte.

Verwunderung über die Nummerierung des Schmetterlings

Der Mann aus Beilstein wunderte sich über die Nummer auf dem Schmetterlingsflügel und fand mithilfe eines SWR-Artikels über das Forschungsprojekt heraus, wer dem Falter die Nummer aufgemalt hatte. Nach einem Telefonat mit Gottschalk in Rottenburg war klar: Das kleine Tier war tatsächlich von Wurmlingen nach Heilbronn geflogen. Gottschalk hofft mit seinem Team nun auf weitere Schmetterlings-Entdeckungen aus der Bevölkerung, um mehr über die Flugrouten und den Verbleib der Wurmlinger Schwalbenschwänze herauszufinden.

"Möglicherweise ist es die weiteste Entfernung, die jemals bei einem Schwalbenschwanz festgestellt wurde."

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SWR

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