Nachbauten des alten Keltendorfs auf der Heuneburg

Museum zum Leben der Kelten beendet Saison 2022

Freilichtmuseum Heuneburg mit erfolgreicher Saisonbilanz

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AUTOR/IN
Bernhard Kirschner
Kirschner

Das keltische Freilichtmuseum Heuneburg an der oberen Donau bei Sigmaringen hat am Wochenende die Saison beendet. Der Betreiber Schlösser und Gärten BW ist mehr als zufrieden.

Das keltische Freilichtmuseum Heuneburg bei Herbertingen (Kreis Sigmaringen) hat die diesjährige Saison erfolgreich beendet. Laut dem Geschäftsführer des Betreibers "Schlösser und Gärten BW", Michael Hörrmann, kamen fast 20.000 Besucherinnen und Besucher. Das seien genauso viele wie vor der Corona-Pandemie. Die Einschränkungen hätten diesmal keine Rolle gespielt. Allerdings sei man wegen des hohen Krankenstands sehr belastet gewesen, sagte Hörrmann auf Nachfrage des SWR. Die Zahlen würden allerdings zeigen, dass man mit dem neuen Konzept auf dem richtigen Weg sei.

Naturerlebnistag über frühe Kelten gefragt

Nachdem die Oster- und Pfingstferien sprichwörtlich ins Wasser gefallen seien, habe sich die Nachfrage in den Sommermonaten sehr gut entwickelt. Der neue Naturerlebnistag des Freilichtmuseums sei sehr gut angenommen worden, so Hörrmann weiter. Man wolle künftig nicht nur über das Leben und die Kultur der Kelten informieren, sondern auch die Landwirtschaft von damals erlebbar machen. Man habe jetzt 60 Hektar landwirtschaftliche Fläche zur Verfügung, die mit wissenschaftlicher Unterstützung bearbeitet werden soll. So könnte die Waldweidewirtschaft mit Pferden und Schweinen gezeigt werden, die zur Zeit der Kelten üblich war.

Akteure in Kostümen keltischer Reiterinnen und Reiter führen im Freilichtmuseum Heuneburg während eines Aktionstages antike Reitkunst vor.
Auf sie mit Gebrüll: Akteure in Kostümen keltischer Reiterinnen und Reiter führen im Freilichtmuseum Heuneburg in Herbertingen (Kreis Sigmaringen) während eines Aktionstages am Samstag (22.8.) antike Reitkunst vor. Die Ausstattung von Pferd und Reiter orientiert sich an archäologischen Funden und basiert auf dem Wissen darüber, was in der älteren und jüngeren Eisenzeit üblich war.

Steigende Zahlen für 2023 erwartet

Besonders gut lief laut Hörrmann auch der Keltenerlebnistag, zu dem viele Familien kamen. Erstmals waren Pferde- und Schmiedevorführungen im Programm. Auch das musikalische Angebot mit keltischen Bands sei gut angekommen und soll ausgebaut werden. Für die kommende Saison, die Ostern 2023 beginnt, rechnet Hörrmann mit weiter steigenden Zahlen.

Machtzentrum der Kelten an der oberen Donau

Die Heuneburg an der oberen Donau war vor 2.600 Jahren ein Macht- und Handelszentrum der frühen Kelten. Keramikfunde vom Burgberg belegen enge Beziehungen in den Mittelmeerraum. Gold- und Bernsteinsteinfunde aus dem Grab einer Keltenfürstin zeigen, wie reich die Kelten damals waren.

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