Die Gebäude des Haupt- und Landgestüts Marbach bei Gomadingen

Überdimensionierte Planungen vorgeworfen

Landgestüt Marbach auf der Alb weist Rechnungshof-Kritik zurück

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Der Landesrechnungshof hat das Marbacher Gestüt kritisiert: zu teuer und nicht wirtschaftlich. Die Gestütschefin kann diese Kritik nicht nachvollziehen

In Marbach werde viel ausgebildet, so Gestütschefin Astrid von Velsen-Zerweck, Pferdewirte, Landwirte und Hufschmiede. Außerdem werde das Kompetenzzentrum Pferd Baden-Württemberg betrieben. Diese Aufgaben in der Bildung kosten Velsen-Zerweck zufolge wie bei einer Schule Geld. Da erwarte auch niemand, dass man Gewinn erwirtschafte.

Die Leiterin des Landgestüts Marbach, Astrid Velsen-Zerweck
Die Leiterin des Landgestüts Marbach, Astrid Velsen-Zerweck kann die Kritik des Landesrechnungshofes nicht nachvollziehen.

Auch die Zuchtprogramme zur Arterhaltung für Schwarzwälder Kaltblüter und Alt-Württemberger, die vom Aussterben bedroht seien, würden Geld kosten. Ebenso wie die Pflege des kulturellen Erbes, nämlich die Araberherde, die auf König Wilhelm den Ersten von Württemberg zurückgehe, so Velsen-Zerweck.

Fehlende Kontrolle bemängelt

Der Landesrechnungshof kritisierte auch, es fehle an betriebswirtschaftlicher Steuerung. Diesen Vorwurf weist die Gestütschefin weit von sich. Sie habe Überblick über ihre Finanzen. Das Gestüt sei nur bei einer landesweiten Software-Umstellung für den Haushalt noch im Testlauf. Für die Rechnungsprüfer sei das gleichbedeutend mit fehlender Kontrolle.

Das Landgestüt in Marbach auf der Alb soll ausgebaut werden
Der Landesrechnungshof kritisiert den Ausbau des Landgestüts auf der Alb.

Sanierungskosten in Marbach in der Kritik

Der Rechungshof kritisiert auch, dass das Land 40 Millionen für die Sanierung des Gestüts ausgeben will. Eine neue Reithalle soll gebaut und die Arena renoviert werden. Außerdem soll die angeschlossene Landwirtschaft auf Ökolandbau umgestellt werden. "Der Rechnungshof hält die Investitionen für den Pferdesport für überdimensioniert", heißt es im Bericht.

Gestütsleiterin verteidigt Investitionen

Gestütsleiterin Astrid von Velsen-Zerweck hält dagegen, dass ohnehin dringend investiert werden müsse, in Tierschutz, Tierwohl, in Arbeitssicherheit und Sicherheit für hunderttausende Besucher, die das Gestüt jährlich besichtigten. Dafür müsse man nicht nur den Bestand sanieren, sondern auch neue Einrichtungen schaffen. Und wenn schon investiert werde, dann werde eben gleich so gebaut, dass man etwa einen Reitplatz groß genug auch für internationale sportliche Wettkämpfe gestalte.

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SWR

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