Zwei der Angeklagten behaupten, zum Tatzeitpunkt gar nicht in Deutschland, sondern auf dem Weg nach Frankreich gewesen zu sein. Außerdem bestreiten sie jegliche Beteiligung an der Tat. Der dritte Angeklagte, ein 68-jähriger Mann, habe sie aus Rache für private Auseinandersetzungen in die Sache hineingezogen.
Gegen die Ausführungen der beiden Männer spricht, dass zu minderst die DNA von einem von ihnen am Tatort gefunden wurde. Außerdem hatte der 38-Jährige im Gefängnis einem anderen Gefangenen von der Tat berichtet. Und zwar Details, die so gar nicht bekannt waren und die – wahrscheinlich – nur der Täter wissen kann.
Opfer wurde gezwungen, Tresor zu öffnen
Die Staatsanwaltschaft Tübingen wirft den drei Männern schweren Raub, gefährliche Körperverletzung und Freiheitsberaubung vor. Sie sollen im Dezember 2021 einen Mann in seinem Haus in Riederich im Kreis Reutlingen gefesselt, mit der bloßen Faust geschlagen und schließlich dazu gebracht haben, den Tresor in seinem Haus zu öffnen. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der älteste der drei Männer vorher Elektroarbeiten im Haus des Opfer durchgeführt hatte. Deswegen kannte er nicht nur das Opfer, sondern auch das Anwesen. Und er wusste anscheinend, dass es dort etwas zu holen gibt.
Die teure Uhr direkt vom Handgelenk geklaut
Bei dem Überfall sollen die Männer Schmuck im Wert von über 220.000 Euro und 20.000 Euro Bargeld erbeutet haben. Außerdem sollen sie dem Opfer laut Anklage eine rund 20.000 Euro teure Uhr vom Handgelenk abgenommen haben. Die mutmaßlichen Täter, zwei Männer Mitte 30 und ein 68-jähriger Mann, sitzen derzeit in Untersuchungshaft.