Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) war im Rahmen seiner Sommertour in Pfalzgrafenweiler (Kreis Freudenstadt). Beim Besuch einer Gastronomie wurde ihm vorgeworfen, zu wenig für den Bürokratieabbau zu tun.
In Kälberbronn bei Pfalzgrafenweiler (Kreis Freudenstadt) besuchte der 58-Jährige den "Kuhstall". Er wurde vom Inhaber über das Gelände geführt: Durch den Kuhstall, in den Pferdestall und ins Lokal, wo Vegetarier Özdemir mit Knödeln und Spätzle verköstigt wurde. Vom Lokal aus können die Gäste durch mehrere Fenster direkt in den Kuhstall schauen.
Gut angelegte Fördergelder aus Brüssel
Der Kuhstall wurde unter anderem mit EU-Fördergeldern des Regionalentwicklungsprogramms LEADER gebaut. Schwanenwirt Andreas Ziefle hat seinen Kuhstall vor fast 10 Jahren durch ein Feuer verloren. Zahlreiche Tiere sind damals gestorben, der Schock bei der Familie war groß. Nur drei Jahre später haben die Ziefles den Kuhstall neu errichtet und dazu noch eine Gaststätte mit angebaut. Mit Blick auf etwa 60 Kühe.
Landwirte fordern weniger Bürokratie
Cem Özdemir kam bei dem Besuch anlässlich seiner Sommertour mit einigen Beteiligten des Projekts und mit Politikern aus der Region ins Gespräch. Fast alle sprachen die überbordende Bürokratie an, die solche Förderprogramme sehr zäh und mühsam machen würden. Als Agrarminister solle Özdemir dafür sorgen, dass bürokratische Hürden abgebaut werden, so der Tenor. Die Landwirte würden darunter leiden. Cem Özdemir dankte dem Schwanenwirt Andreas Ziefle aus Pfalzgrafenweiler für seine Ausdauer, nachhaltige Landschaftspflege und artgerechte Tierhaltung.