Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hat sich erstmals selbst als Spitzenkandidat der Grünen bei der Landtagswahl 2026 in Baden-Württemberg ins Spiel gebracht. Özdemir sagte am Donnerstagabend in der SWR-Sendung "Zur Sache Baden-Württemberg" auf die Frage, ob die Entscheidung über die Spitzenkandidatur bereits gefallen sei: "Der Ministerpräsident hat gesagt, nach dem Sommer wird entschieden und er hat meistens recht."
Auf die Frage, wie er persönlich dazu stehe und ob er bereit sei, von Berlin nach Stuttgart zu wechseln, sagte der 58-Jährige: "Ich könnte mir vorstellen, dass die Entscheidung auch was mit mir zu tun hat und mit den Grünen Baden-Württembergs zu tun hat und alles andere wird man dann sehen, wenn es so weit ist." Der Bundesminister gilt schon länger als Favorit auf die Spitzenkandidatur. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) will bei der Landtagswahl 2026 nicht mehr antreten.
Spekulationen über Kretschmann-Nachfolge
Seit Monaten wird über einen möglichen Nachfolger von Winfried Kretschmann spekuliert. Immer wieder fiel der Name des gebürtigen Bad Urachers Cem Özdemir. Erst im April hatte der Ministerpräsident Spekulationen zu seiner Nachfolge zurückgewiesen. Sie kämen zur Unzeit, so Kretschmann. Die Legislaturperiode dauere fünf Jahre und er habe vor, sein Amt weiter "kraftvoll" auszuüben.
Auch Grünen-Vorsitzende Lena Schwelling macht bisher keine klare Ansage. "Es gibt in der Frage der Spitzenkandidatur keinen neuen Stand. Sie wird zu gegebener Zeit entschieden. Aber dass Cem Özdemir als einer unserer baden-württembergischen Spitzengrünen etwas mit dieser Entscheidung zu tun haben wird, das ist natürlich klar."