Die sogenannte Revitalisierung des Neckars in Tübingen ist fast abgeschlossen. Auch der Hochwasserschutz wurde schon verbessert. Nun soll noch der Flusspark "Neckaraue" kommen. Doch dessen Finanzierung hängt auch am gekippten Bundeshaushalt - und ist deswegen noch unklar.
Neuer Hochwasserschutz am Neckar
Das ganze Projekt setzt sich zusammen aus der Revitalisierung des Neckars, dem Hochwasserschutz und dem Flusspark "Neckaraue". Die Revitalisierung, also die Belebung des Flusses, ist schon so gut wie fertig. Dafür hat das Regierungspräsidium Tübingen zwei Inseln aus Kies anlegen lassen und den Flusslauf verändert. Er schlängelt sich jetzt, anstatt dass er schnurgerade in einem Kanal verläuft. Für den Hochwasserschutz gibt es jetzt am Ufer eine kleine Mauer, die die Häuser dahinter schützen soll.

Gesamtkosten: neun bis zehn Millionen Euro
Die Belebung des Flusses wird dabei mit Kosten von 4,5 Millionen Euro veranschlagt. Der Hochwasserschutz mit 3,5 Millionen. Diese beiden Teile sind so gut wie fertig. Das Regierungspräsidium Tübingen hat deswegen den symbolischen Spaten an die Stadt übergeben. Sie ist für den Flusspark Neckaraue verantwortlich. Dessen Bau soll ungefähr 1,5 Millionen Euro kosten.
Baustart des Flussparks "Neckaraue" hängt an Förderantrag
Damit die Stadt den Flusspark bauen lassen kann, muss sie das Projekt ausschreiben. Doch ausschreiben darf Tübingen erst, wenn die Förderung sicher ist. Und die war im alten Bundeshaushalt vereinbart. Den hat das Bundesverfassungsgericht gekippt. Im Juni oder Juli soll über den neuen Förderantrag entschieden werden. Dann sollen in dem Park Bänke, Wiesen, Spielplätze und Wege entstehen.
Lebensraum für Tiere und Pflanzen - rund 200 Bäume gefällt
Das Ziel des Projektes ist es, im Flusspark einen "naturnahen Landschaftspark" zu schaffen, der auch als Naherholungsgebiet wirkt. Darüber hinaus soll es den Hochwasserschutz verbessern - und "Lebensräume für Tiere und Pflanzen geschaffen werden", teilt das Regierungspräsidium Tübingen mit. Dennoch wurden bei den Arbeiten rund 200 Bäume gefällt, sagte Projektleiter Sebastian Krieg dem SWR.

Im Sommer 2025 soll der Flusspark fertig sein
Durch das Schlängeln des Flusses und durch unterschiedliche Fließgeschwindigkeiten des Wassers sollen sich am und im Neckar wieder mehr Tiere ansiedeln - zum Beispiel Fische. Im Naherholungsgebiet am Ufer sollen dann in Zukunft auch wieder mehr Menschen verweilen. Das soll dann spätestens im Oktober 2025 fertig sein. An einer anderen Stelle in Tübingen wurde der Neckar schon vor rund zwei Jahren ökologisch umgestaltet.