Das Living Museum Alb in Münsingen-Buttenhausen (Kreis Reutlingen) zeigt seit Donnerstag die neue Werkschau "Edition 1". Die ausgestellten Werke stammen überwiegend von Künstlerinnen und Künstlern, die von der BruderhausDiakonie betreut werden. Viele haben mit psychischen Erkrankungen zu kämpfen. Trotzdem sind die Bilder nicht dunkel und trist - ganz im Gegenteil: Sie sind bunt und lebensbejahend.
SWR-Reporterin Katharina Kregel hat sich die Bilder, Skulpturen, Porträts und Zeichnungen angeschaut:
Ressourcen und Fähigkeiten kommen zum Vorschein
Im Living Museum in Münsingen sind Kunst, Ausstellung und Ateliers unter einem Dach vereint. In dem geschützten Raum des Living Museums geht es weniger um das Dunkle und Belastende als um die Ressourcen und Fähigkeiten der Menschen, sagt Leiterin Sarah Boger. Oft kämen dabei verborgene Talente zum Vorschein und auch die schönen Aspekte des Lebens. Zu sehen sind großformatige Bilder, kleine Skulpturen, Zeichnungen, und Porträts. Gearbeitet wird mit ganz verschiedenen Materialien und Techniken.
Atelier in einem alten Badezimmer
Einer der Künstler, Erich Rosenberger, hat ein eigenes Atelier im Haus. Der Raum war früher mal ein Badezimmer, sagt er. Das habe er sich individuell so eingerichtet, dass er sich wohlfühlt. Für ihn sei sein Atelier auch eine Art Schutzraum. Eine weitere Künstlerin, Andrea Piontek, hat ein Selbstporträt auf Pergamentpapier in Rot und Gold gemalt. Die Arbeit verändere das Selbstbild der Künstlerinnen und Künstler ins Positive, sagt Leiterin Boger. Es schaffe Selbstbewusstsein und das Gefühl von der Gesellschaft gesehen zu werden.