Beim 33. Großen Fuhrmannstag im Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck (Kreis Tuttlingen) sind die Pferde wieder los gewesen. Genauer gesagt die Kaltblüter. Rund 30 von den imposanten, kräftigen Rössern und ihre Fuhrleute haben sich am Sonntag in verschiedenen Disziplinen gemessen. Trotz des unbeständigen Wetters - früh morgens regnete es noch kräftig - kamen über 3.000 Besucherinnen und Besucher. "Wir sind hochzufrieden", sagte Museumsleiter und Mitorganisator Jochen Schicht dem SWR. Im letzten Jahr musste der Fuhrmannstag wegen Personalmangel ausfallen.
Erinnerungen an damals: Pferde ziehen Holzstämme
Der Fuhrmannstag erinnert an die Arbeit in der Landwirtschaft von damals - ohne Maschinen und moderner Technik. Auch heute noch nutzen Landwirte die alte Methode. Beispielsweise um in Naturschutzgebieten schonend Holz zu transportieren, ohne mit großem Gerät Schneisen in den Wald zu schlagen. SWR-Reporterin Mia Zundel über die Pferde und die Wettbewerbe beim Fuhrmannstag:
Neuhausen ob Eck: Mit Holzstämmen durch das Museum
In Neuhausen ob Eck ging`s am Sonntag mit Holzrücken los. Diese Disziplin gehört zu den Baden-Württembergischen Meisterschaften. Dabei haben die kräftigen Kaltblüter vor den Augen der vielen Zuschauer etwa zehn Meter lange Baumstämme hinter sich hergezogen. Maßarbeit: Denn schließlich sind die Tiere durch einen Parcours gelaufen. Immer wieder hat man dabei die Kommandos der Fuhrmänner und Fuhrfrauen gehört. Auch mit Handzeichen und Gesten haben sich Mensch und Tier verständigt.
Kaltblüter faszinieren, weiß Julian Sartorius. Er schätzt vor allem die Beziehung, die Mensch und Pferd miteinander eingehen. Sie verstehen sich oft auch ohne Worte. Sartorius, der einen Pferdefuhrbetrieb in Winterbach (Rems-Murr-Kreis) hat, setzt Holzrücken selber für seine Arbeit ein. Sohn Paul ist begeistert. Wenn er groß ist, will er beim Wettbewerb auch mitmachen.
Kniffliger Wettbewerb: Mit dem Leiterwagen rückwärts einparken
Neben Holzrücken haben sich die Teilnehmer beim Großen Fuhrmannstag in den Wettbewerben Zugleistung und Hindernisfahren mit Leiterkarren gemessen. Beim Zugleistungswettbewerb mit einem Lastschlitten ging es vor allem um die Kraft der Pferde. Ziel war es, ein Gespann so weit wie möglich über die Distanz von 45 Metern zu ziehen. Gegen Mittag sind Gespanne mit zwei Pferden und einem großen Leiterwagen im Hindernisparcours mitten durch das Freilichtmuseum gefahren. Der Parcours wurde von den Mitarbeitern des Freilichtmuseums selbst gestaltet und aufgebaut und orientiert sich am historischen Alltag der Fuhrleute. Besondere Schwierigkeiten: das "rückwärts einparken" oder das Anhalten am steilen Hang.