Narrenzunft Nautle: "In jedem Haus hat irgend ein Opa oder Onkel mal mitgespielt"
Dieses Spektakel lasse sich in Burladingen kaum einer entgehen, sagt Hubert Pfister von der Narrenzunft Nautle. Das Fasnetsspiel gab es schon vor über 100 Jahren und wurde 2006 wiederbelebt. Die alte Tradition kommt gut an. Schließlich hat in jedem Haus irgendein Opa oder Onkel mal mitgespielt, so Pfister. Am Samstag waren mehrere hundert Menschen auf den Straßen von Burladingen, um den Umzug und das anschließende Fasnetsspiel "Aloi dahoim" unter freiem Himmel zu sehen.

Alte Tradition in Burladingen: "Hauzeglader" laden zum Fasnetsspiel ein
Bereits am Morgen zogen die Hochzeitslader, die "Hauzeglader", durch den Ort, um zum Fasnetsspiel einzuladen. Dieses Mal waren es insgesamt 15 Gruppen, bestehend aus von Männern gespielten Brautpaaren, den Kassenbuben und Musikanten. Der Läuferspruch lautet: "Mir mechte ui reacht herzlich zur Hauzeg eilade, kommet au heit Middag am drui zo dr Zunftstub, und d’Hauzegscheke däte mir glei mitniamma." Die besteht nach alter Tradition aus Eiern und Speck, was nach dem Fasnetsspiel von der Bevölkerung verspeist werden darf.

Die Narrenzunft Nautle bemühe sich, überlieferte Feinheiten des Fasnetsspiels weitestgehend beizubehalten, wie etwa die von den Bräuten geschmückten Kränze der Fasnetsspieler, die angeklebten Bärte oder der Läuferspruch zu Beginn. "Alles wird so gemacht, wie es früher war", sagt Pfister, der selbst einen Mann spielt, allerdings mit falschem Bart. Dazu gehöre es eben auch, dass die Frauenrollen ausschließlich von Männern gespielt werden.