Neue Info-Points bei Immendingen, Tuttlingen-Möhringen und Fridingen, informieren über ein einmaliges geologisches Phänomen: Sie sollen die Donauversickerung verständlich machen. Und touristisch noch interessanter. Dort steht unter anderem, dass die Donau oft in die Nordsee fließt. Und dass Wien dann am Krähenbach liegt. Wie kommt's?
Donau versickert, Flussbett im Sommer teilweise leer
Die Donau versickert im Sommer oft. Dadurch bleibt zwischen Immendingen und Möhringen an 150 bis 200 Tagen nichts vom Wasser übrig - das Flussbett ist also an dieser Stelle komplett trocken. Das Wasser läuft unterirdisch durch ein Höhlensystem und füllt den Aachtopf. Die Aach läuft dann in den Bodensee. Das Bodensee-Wasser, das als Donau angefangen hat, fließt mit dem Rhein in die Nordsee.
Ursache dafür, dass die Donau bei Immendingen und Möhringen versickert, ist das Kalkgestein der Schwäbischen Alb. Es löst sich allmählich auf, an der Erdoberfläche und im Untergrund. So entstehen Risse und Löcher, durch die das Wasser abfließt. Das geschieht immer, auch wenn die Donau viel Wasser führt. Es fällt nur besonders auf, wenn sie vollständig versickert oder versinkt. Führt sie viel Wasser, kann man die Strudel beobachten, in denen das Wasser in die Tiefe gezogen wird.
Weltmetropole am Bach aus Möhringen
Bei der Versickerung spielt auch der Krähenbach eine wichtige Rolle. Denn das kleine Bächlein mündet bei Tuttlingen-Möhringen in die Donau, die über Ulm und Wien irgendwann ins Schwarze Meer fließt. Ist die Donau durch die Versickerung bei Tuttlingen-Möhringen weg, füllt der Krähenbach ihr leeres Bett. Dadurch hätte der Krähenbach auch das Recht, Namensgeber des Flusses zu sein. Wenn man es also ganz genau nehmen wollte, müsste es weiter flussabwärts heißen: Wien am Krähenbach. Damit fließt die Donau in zwei Weltmeere: Ins Schwarze Meer und in die Nordsee.