Hermann Schaufler am Rednerpult

Ehemaliger Wirtschafts- und Verkehrsminister gestorben

Öffentliche Trauerfeier für CDU-Politiker Hermann Schaufler

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Der verstorbene CDU-Politiker Hermann Schaufler wird am 14.September in Reutlingen beigesetzt. Er war in den 90er-Jahren Wirtschafts- und Verkehrsminister in Baden-Württemberg.

Bei einer Trauerfeier am 14. September kann die Öffentlichkeit von dem verstorbenen ehemaligen Wirtschafts- und Verkehrsminister Hermann Schaufler Abschied nehmen. Nach Angaben der Familie und des Stuttgarter Landtags beginnt die Feier um 12 Uhr auf dem Friedhof Römerschanze in Reutlingen. Die Beisetzung findet danach im engsten Familienkreis statt. Schaufler starb am 1. September nach längerer Krankheit.

"In den 90er Jahren war er Vorreiter und Vordenker für eine moderne Mobilitätspolitik", so würdigte der CDU-Landesvorsitzende Thomas Strobl den in Tübingen geborenen CDU-Politiker Hermann Schaufler, der in Reutlingen lebte, in einer Pressemitteilung.

Strobl beschrieb den gebürtigen Tübinger als einen "besonderen Politiker, der stets mutig und nach vorne gerichtet handelte". Fraktionschef Manuel Hagel teilte mit: "Der Verlust von Hermann Schaufler macht meine Kolleginnen und Kollegen der CDU-Landtagsfraktion und mich sehr betroffen". "Hermann Schaufler war ein Vollblutpolitiker, der immer alles für seine Heimat und die Menschen in Baden-Württemberg gegeben hat."

Der Bezirksvorsitzende der CDU Württemberg-Hohenzollern Thomas Bareiß schrieb auf der Website der Partei in Baden-Württemberg: "Als Vorsitzender des CDU-Bezirksverbandes Württemberg-Hohenzollern hat er bleibende Spuren hinterlassen. Wir verlieren mit ihm einen guten Freund und langjährigen Weggefährten."

Würdigung auch von Verkehrsminister Hermann

Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) bezeichnete Schaufler als "engagierten Wegbereiter für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs, insbesondere des Schienenpersonennahverkehrs in Baden-Württemberg". Hermann erinnerte daran, dass sich sein Amtsvorgänger unter anderem für die Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken wie der Ermstalbahn und der Ammertalbahn eingesetzt hatte. "Auch der Aufbau des weiträumigen Karlsruher Stadtbahnnetzes wäre ohne die starke Unterstützung von Hermann Schaufler nicht möglich gewesen", so Hermann.

Mit 16 Jahren in Junge Union eingetreten

Der 1947 geborene Schaufler war schon im Alter von 16 Jahren in die Junge Union eingetreten. Ab 1965 war er auch Mitglied der CDU. Dort machte er Karriere, bekleidete Ministerämter und war von 1997 bis 2000 auch Vorsitzender des CDU-Bezirksverbandes Württemberg-Hohenzollern.

Gymnasium in Pfullingen und Reutlingen - Studium in Tübingen

Dem Kreis und der Stadt Reutlingen war Schaufler besonders verbunden. Er wuchs unter anderem in Pfullingen auf. Dort und in Reutlingen besuchte er das Gymnasium. Danach studierte er in Tübingen Jura und Wirtschaftswissenschaften. Der Reutlinger CDU-Kreisvorsitzende Manuel Hailfinger würdigte Schaufler als Glücksfall für den Wahlkreis. Er habe Meilensteine wie das Verkehrsprojekt Stuttgart 21 und die neue Stuttgarter Messe federführend mitentwickelt.

Verurteilung wegen Untreue

Schaufler trat 1998 als Umwelt- und Verkehrsminister zurück, weil gegen ihn wegen Untreue ermittelt wurde. Er hatte Geld einer landeseigenen Verkehrsgesellschaft an den Sportverein SSV Reutlingen weitergeleitet, dessen Präsident er kurzzeitig war. Ein Jahr danach trat Schaufler von allen politischen Ämtern zurück. Das Landgericht Offenburg verurteilte ihn später wegen Untreue zu einer Geldstrafe.

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Autor/in
SWR