Er hat es tatsächlich getan: Dieter Thomas Kuhn hat sein Versprechen gehalten und vom Balkon des Tübinger Rathauses ein paar seiner Songs gesungen. Das hatte er angekündigt, wenn genug Spenden für ein Krankenhaus im Kongo zusammenkommen würden. Über 115.000 Euro wurden inzwischen laut dem Deutschen Institut für Ärztliche Mission (Difäm) gespendet - und damit mehr als angestrebt.
Jubel und besinnliche Stimmung auf Tübinger Marktplatz
Die Stimmung war bestens auf dem Tübinger Marktplatz. Dieter Thomas Kuhn und Gitarrist Philipp Feldtkeller spielten Hits wie "Über den Wolken" und "Die kleine Kneipe". Oberbürgermeister Boris Palmer (parteilos) und die Difäm-Direktorin Gisela Schneider dankten den Spenderinnen und Spendern. Die Menschen im Publikum jubelten Dieter Thomas Kuhn zu, sangen bei den Liedern mit und klatschten. Der Jubel war in vielen Teilen der Stadt zu hören.
Zugleich herrschte vorweihnachtliche Stimmung: Zum einen, weil ein großer geschmückter Baum auf dem Marktplatz weihnachtlich leuchtete. Zum anderen, weil viele Zuhörerinnen und Zuhörer die Spendenaktion mit einem weihnachtlichen Gedanken verbanden. Sie wollten mit ihrer Spende anderen Menschen helfen und nahmen das Konzert von Dieter Thomas Kuhn dankend an, erzählten einige dem SWR.
Spendenaktion als Stadtwette
Der Hintergrund: Das Difäm hatte bereits im November eine Spendenaktion gestartet. Mit dem Geld soll ein Krankenhaus für Frauen in der Demokratischen Republik Kongo gebaut werden. Vom 9. November bis zum 15. Dezember hatten die Spenderinnen und Spender Zeit. In dieser Zeit sollten 91.000 Euro zusammenkommen - ein Euro pro Tübinger Einwohner.
OB Boris Palmer fand die Idee gleich gut, sagte er. Er und Difäm-Direktorin Gisela Schneider holten dann Dieter Thomas Kuhn ins Boot. Auch er war gleich dabei. Er versprach, mehrere Lieder auf dem Rathausbalkon am Tübinger Marktplatz zu singen. Vorausgesetzt, das Geld kommt in der vorgegebenen Zeit zusammen.
Wette erfolgreich - Frauen und Kinder gewinnen
Die größten Gewinner der Wette dürften die Frauen und Kinder im Kongo sein. Die Spendenaktion in Tübingen unterstützt nicht nur den Bau einer Klinik dort, sondern auch den Aufbau einer nachhaltigen Infrastruktur vor Ort. Eine Solaranlage auf dem Dach der neuen Klinik soll für eine sichere Strom- und Wasserversorgung sorgen.
Das Krankenhaus soll ein Ort der Hoffnung für Frauen werden, die an Fisteln leiden. Sie werden oft verstoßen und stigmatisiert. Ihre Krankheit ist häufig eine Folge von sexualisierter Gewalt oder Komplikationen bei einer Geburt. Um ihren Leidensweg zu beenden, brauchen sie eine Operation.
