Menschen stehen um eine Kundgebung herum

Vor Tarifverhandlungen für nichtärztliche Beschäftigte

Demonstration am Freiburger Uniklinikum

Stand
Autor/in
Kristin Haub
Onlinefassung
Maya Rollberg

An der Uniklinik Freiburg haben rund 200 nichtärztliche Mitarbeiter ihrer Forderung nach mehr Lohn Nachdruck verliehen. Die Tarifverhandlungen der Unikliniken im Land starten Dienstag.

Betroffen sind insgesamt rund 26.000 nichtärztliche Beschäftigte an den vier Unikliniken im Land. Für sie fordert die Gewerkschaft ver.di mehr Lohn, denn sie seien durch Pandemie und Inflation besonders belastet. Am Dienstag ist der offizielle Start der Tarifverhandlungen mit den Unikliniken Baden-Württembergs in Stuttgart. Sollten diese nicht den gewünschten Erfolg bringen, wollen die Beschäftigten auch streiken.

Die Forderungen im Einzelnen 

10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 375 Euro mehr pro Monat fordert ver.di für die rund 26.000 mit Tarifvertrag Beschäftigten der Uniklinika in Heidelberg, Tübingen, Freiburg und Ulm. Für die Auszubildenden soll es 200 Euro mehr pro Monat geben, sowie einen weiteren freien Tag und eine freie Familienheimfahrt pro Monat. Psychotherapeuten in Ausbildung sollen in Entgeltgruppe 13, also gleichwertig mit Fachärtztinnen und Fachärzten eingruppiert werden. Die Gewerkschaft erwartet außerdem Verhandlungen über eine bessere Regeleingruppierung der Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, eine Vorteilsregelung für ver.di Mitglieder von zusätzlich 50 Euro monatlich, und sie wünscht sich eine Diskussion über ein Modell zum Fahrradleasing für alle Beschäftigten. 

Streikbereitschaft scheint hoch

Nicht nur Corona hatte die Lage für die Tarifbeschäftigten zugespitzt. Ingo Busch, ver.di-Gewerkschaftssekretär, erklärt die hohe Streikbereitschaft anhand der derzeitigen Situation: "Die Erwartungen der Kolleginnen und Kollegen an ihre Arbeitgeber angesichts der enormen Belastungen durch die Pandemie-Zeit, die jahrelange chronische Unterbesetzung und jetzt auch noch durch die extrem gestiegenen Lebenshaltungskosten sind richtig hoch. Klar ist, wir brauchen eine hohe und tabellenwirksame Gehaltserhöhung mit einer deutlichen sozialen Komponente." 

Eigene Tarifgruppen der Unikliniken

Nicht für alle Beschäftigten des Uniklinikums gilt der jetzt auszuhandelnde Tarifvertrag. Für die vier baden-württembergischen Uniklinika in Ulm, Tübingen, Heidelberg und Freiburg gilt ein eigener Tarifvertrag mit dem Arbeitgeberverband Uniklinika, von dem rund 26.000 Beschäftigten an den vier Kliniken betroffen sind. Die Ärztinnen und Ärtze fallen unter den Tarifvertrag Ärzte Länder, das wissenschaftliche Personal als Landesbeschäftigte unter die Tarifbestimmungen des Landes.

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Autor/in
Kristin Haub
Onlinefassung
Maya Rollberg