Basel will im kommenden Jahr den Eurovision Song Contest ausrichten. Die Stadt hat nun ihre offizielle Bewerbung bei der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft, SRG, eingereicht. Klar ist: Der ESC findet in der Schweiz statt, denn der Schweizer Kandidat Nemo hatte den Wettbewerb in diesem Jahr gewonnen. Zentraler Bestandteil der Basler Bewerbung: Ein Video, in dem mehrere Prominente auftreten, unter anderem Jörg Lutz, der Oberbürgermeister der Stadt Lörrach - im Video freundschaftlich nur mit "Jörg" untertitelt.
"Aus Dreiländer-Eck das 40-Länder-Eck machen"
Er unterstützt die Bewerbung Basels. "Im Dreiländereck vereinen wir Europa", sagt er in dem Video. "Und mit dem Eurovision Song Contest machen wir aus dem Dreiländereck das 40-Länder-Eck." Insgesamt präsentiert sich Basel in dem Video als weltoffene Stadt, in der Kunst, Musik, Vielfalt und eben Europa gelebt wird.
Das Motto der ESC-Bewerbung: "Crossing Borders"
"In keiner anderen Schweizer Stadt ist man Europa so nah wie in Basel", heißt es in der Bewerbung. Entsprechend lautet das Motto der Bewerbung zur Ausrichtung des Eurovision Song Contests: "Crossing Borders", also Grenzen überwinden. Damit will die Schweizer Grenzstadt gegenüber Mitbewerbern wie Zürich punkten.
Lörrach würde vom ESC profitieren
Der ESC sei das größte Musikevent weltweit, sagt der Lörracher Oberbürgermeister Lutz. 200 Millionen Menschen schauten da von überall aus zu. "Das würde sich natürlich auch auf Lörrach, auf den deutschen Grenzraum auswirken." Die vielen Besucherinnen und Besucher, die Betreuerinnen und Betreuer - da würden viele sicher auch in Lörrach und im deutschen Grenzgebiet übernachten. Außerdem würde es ja viel um den ESC herum geben, wie Proben oder kleine Konzerte. Solche Events könnten auch in Lörrach stattfinden, meint Lutz.
SWR-Redakteurin Dinah Steinbrink hat mit Jörg Lutz über einen möglichen ESC in Basel und den Folgen für Lörrach gesprochen:
Eurovision Song Contest soll in St. Jakobshalle stattfinden
Sollte Basel den Zuschlag bekommen, soll das große Musikspektakel in der St. Jakobshalle, einer Veranstaltungshalle mit mehr als 20.000 Quadratmetern Fläche, über die Bühne gehen. Im Basler Fussballstadion, dem St. Jakob Park, soll Platz für 20.000 weitere Fans sein. Geplant ist ein Begleitprogramm mit Public Viewing auch am Rheinufer und ein "Eurovision Boulevard" zwischen dem Badischen Bahnhof und dem Schweizerischen Bahnhof SBB.
Fünf Städte haben sich um ESC beworben - Entscheidung im August
Ob Basel mit seiner Bewerbung erfolgreich ist? Das stellt sich Ende August heraus. Dann entscheidet die Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft, SRG. Insgesamt haben sich fünf Städte darum beworben, den Musikwettbewerb auszurichten: Neben Basel sind Zürich, Genf und - mit einem gemeinsamen Konzept - Bern und Biel im Rennen. "Große Chancen" werden auf der offiziellen ESC-Seite Genf zugesprochen: Denn dort wurde 1925 die Internationale Radiounion (IRU) gegründet, die Vorgängerorganisation der European Broadcasting Union (EBU), die den ESC verantwortet und ihren Hauptsitz ebenfalls in Genf hat. Schlecht stehen die Chancen wohl auch nicht für Bern und Biel: Bern ist die Hauptstadt der Schweiz und Biel ist die Heimatstadt von ESC-Sieger Nemo. Im Internet kann man auch abstimmen, in welcher dieser Städte der ESC stattfinden soll. Einfluss auf die tatsächliche Entscheidung hat das allerdings nicht.
Lörrachs Oberbürgermeister sieht gute Chancen für Basel
Jörg Lutz meint, die Chancen für Basel seien "absolut intakt". Basel habe viel zu bieten, habe eine tolle Halle. "Die Trinationalität spielt eine große Rolle - Basel ist eine kulturaffine Stadt." Aber wer zum Schluss die Nase vorn haben wird, darüber könne man nur spekulieren.