Per Allgemeinverfügung hatte die Stadt Freiburg am Freitagnachmittag das sogenannte Cornern auf dem Lederleplatz im Freiburger Stadtteil Stühlinger und der Innenstadt untersagt. Das Verbot galt ab Freitagabend 19:30 Uhr bis Samstagfrüh um 6 Uhr. Die Stadt befürchtete gezielte Ruhestörung - doch es verlief alles ohne Zwischenfälle, so die Polizei am Samstagmorgen. Die Beamtinnen und Beamten brachen ihren Einsatz kurz vor Mitternacht ab.
In einem Telegram-Kanal sollen Unbekannte gezielt um 20 Uhr zum "Cornern" in der Freiburger Innenstadt aufgerufen haben. "Cornern" bedeutet, dass sich Menschen verabreden, um gemeinsam zu trinken und zu tanzen.
Nicht der erste Aufruf zum Feiern gegen Verbote
In einer früheren Nachricht in dem Kanal heißt es, es gehe nicht darum, Menschen zu nerven, "vielmehr wollen wir uns Freiräume nehmen, wo wir ohne Konsumzwang sein können". Auf dem Lederleplatz hatten sich vor drei Monaten schon einmal mehr als hundert Menschen versammelt, um gemeinsam zu feiern. Anwohnerinnen und Anwohner berichteten von Lärm und Krawall bis spät in die Nacht.
Immer wieder geraten junge Menschen, die sich beim Feiern eingeschränkt fühlen, und Anwohner in Freiburg aneinander.
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Stadt sorgt sich um Ruhe und Ordnung
Die Stadt hatte mitgeteilt, sie rechne am Wochenende mit "vergleichbaren Ordnungsverstößen" und habe deswegen das Verbot erlassen. Laut Einschätzung von Stadt und Polizei wollten die feiernden Menschen nicht nur Spaß haben, sondern gezielt die Nachtruhe stören. In der Allgemeinverfügung wird "Zwang" angedroht, sollten sich Menschen nicht an das Verbot halten.
Die JUPI-Fraktion im Freiburger Gemeinderat hatte die Allgemeinverfügung am Freitag als maßlos überzogen bewertet:
Die CDU-Stadtratsfraktion bewertete die Allgemeinverfügung am Freitag hingegen als richtige Reaktion. Sie sein ein starkes Signal, nächtliche Ruhestörungen zu unterbinden und die Gesundheit der Anwohnerinnen und Anwohner zu schützen.