Das Textilunternehmen Lauffenmühle in Lauchringen (Kreis Waldshut) soll neu bebaut werden - der Gewinnerentwurf steht fest.

Vier Jahre nach der Insolvenz

Ermittler bestätigen Untreue-Verdacht bei Lauffenmühle in Lauchringen

Stand
Autor/in
Petra Jehle
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Im Zusammenhang mit der Insolvenz der ehemaligen Textilfirma Lauffenmühle in Lauchringen (Kreis Waldshut) erhebt die Staatsanwaltschaft Anklage wegen Untreue und Bestechlichkeit.

Vor vier Jahren wurde die Firma Lauffenmühle geschlossen und 242 Menschen verloren ihre Arbeit. Schon damals hatten Mitarbeiter und Gewerkschaft den Verdacht geäußert, dass Teile der Geschäftsführung sich illegal bereichert und so die Insolvenz mit verschuldet haben könnten. Seither ermittelt die Staatsanwaltschaft Waldshut-Tiengen. Nun hat sie Anklage wegen Untreue und Bestechlichkeit gegen eine Person erhoben. Zur Identität des Beschuldigten macht sie keine Abgaben. Laut ihren Ermittlungen hat er jedoch dafür gesorgt, dass die Lauffenmühle unnötig teures Material bei einer Firma einkaufen musste, in der er selbst parallel Geschäftsführer war.

Schmiergeld eingesteckt und zweimal abkassiert?

Die Ermittler sprechen von einem Schaden in den Jahren 2017 und 2018 in Höhe von mindestens 167.000 Euro. Zudem soll der Beschuldigte Beraterverträge in Millionenhöhe an Schweizer Firmen vergeben und dafür "Schmiergeld" in Höhe von 40.000 Euro bekommen haben. Die angeklagten Taten fallen in die Zeit, in denen die Lauffenmühle ums finanzielle Überleben kämpfte.

Verfahren gegen drei weitere Verdächtige wird eingestellt

Der Anfangsverdacht gegen drei weitere frühere Mitarbeiter der Lauffenmühle konnte laut Staatsanwaltschaft nicht ausreichend erhärtet werden und wird deshalb eingestellt. Die Textilfirma wurde 1835 gegründet und war im 19. Jahrhundert der größte Arbeitgeber am Hochrhein. Die Firma hatte vor ihrer Schließung bereits Großbrände und vier Insolvenzen überstanden. Unter Protesten wurden am 31. Juli 2019 die Betriebstore endgültig geschlossen.

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