Neues Gebäude nach sechs Jahren Bauzeit

Die Kinder- und Jugendklinik der Uniklinik Freiburg zieht um

Stand
Autor/in
Sophia Möhle

Nun ist es so weit: Die Kinder- und Jugendklinik des Universitätsklinikums Freiburg zieht in ihr neues Gebäude um. Dort soll vieles anders werden.

Alle, die schon einmal umgezogen sind, wissen: Ein Umzug braucht Zeit, gute Organisation und viel Muskelkraft. Und er ist oft mit monatelanger Vorplanung verbunden. Bei der Kinder- und Jugendklinik des Universitätsklinikums Freiburg ist es am Samstag so weit. Insgesamt neun Stationen werden in das neue Gebäude in der Breisacher Straße umziehen.

SWR-Reporterin Paula Kersten war beim Umzug der Freiburger Kinder- und Jugendklinik dabei:

Einige Patienten werden übers Wochenende entlassen

Beim Umzug werden rund 70 stationäre Patientinnen und Patienten in das neue Gebäude verlegt. Darunter sind auch mehr als zehn Kinder, die intensivmedizinische Betreuung benötigen. Alle Patientinnen und Patienten, denen es medizinisch möglich ist, werden vor dem Wochenende nach Hause entlassen und am Montag wieder stationär in der neuen Klinik aufgenommen.

Auch Patient Julian Scherer wird mit einem gebrochenen Bein in die neue Klinik verlegt. Er leidet unter einer genetisch bedingten Muskelerkrankung.
Auch Patient Julian Scherer wird mit einem gebrochenen Bein in die neue Klinik verlegt. Er leidet unter einer genetisch bedingten Muskelerkrankung.

Das Kinder-Notfallzentrum ist schon ab Samstagmorgen um acht Uhr am neuen Standort in Betrieb. Zeitgleich schließt die Notaufnahme an der alten Kinder- und Jugendklinik, die knapp einen Kilometer entfernt ist. Alle Ambulanzen und Stationen öffnen dann am Montag im neuen Gebäude. Nur die Kinder-Notfall-Praxis der Kassenärztlichen Vereinigung bleibt noch bis zum 9. Oktober 2024 in den bisherigen Räumen des St. Josefskrankenhauses.

Großer logistischer Aufwand

Insgesamt sind am Umzug rund 450 Mitarbeitende des Universitätsklinikums aus dem medizinischen Bereich, der Pflege, der IT und der Logistik beteiligt. Zusätzlich gibt es Unterstützung vom Deutschen Roten Kreuz und dem Technischen Hilfswerk.

Mit drei Lkw und zwei Kleintransportern werden unter anderem Medizingeräte an den neuen Standort transportiert. Der leitende ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Freiburg, Frederik Wenz, spricht von einer "großen logistischen Kraftanstrengung" und ist dankbar für den Einsatz aller Beteiligten.

Modern, kindgerecht - aber nicht unumstritten

Der neue Standort der Kinder- und Jugendklinik des Universitätsklinikums Freiburg soll den kleinen Patientinnen und Patienten sowie ihren Eltern künftig weniger das Gefühl von Klinik geben - egal ob in den Wartebereichen oder in den Krankenzimmern. Alles soll schöner, heller und bunter sein. Im Erdgeschoss des zweistöckigen Gebäudes wurde beispielsweise ein Wartebereich eingerichtet mit Sitz- und Spielmöglichkeiten. Hier sollen sich die jungen Patienten austoben, Hausaufgaben machen oder sich einfach ausruhen können.

Auf jeder Etage der neuen Kinder- und Jugendklinik in Freiburg gibt es Spielzimmer.
Auf jeder Etage der neuen Kinder- und Jugendklinik in Freiburg gibt es Spielzimmer. Bild in Detailansicht öffnen
Mit der Modelleisenbahn die Zeit vertreiben - der neue Warteraum im Notfallzentrum.
Mit der Modelleisenbahn die Zeit vertreiben - der neue Warteraum im Notfallzentrum. Bild in Detailansicht öffnen
Bunt und hell statt klinisch steril: Das neue Gebäude soll einladend wirken.
Bunt und hell statt klinisch steril: Das neue Gebäude soll einladend wirken. Bild in Detailansicht öffnen

Der Neubau der Klinik hatte in der Vergangenheit aber auch immer wieder für Konflikte gesorgt. Zuvor hatte es nämlich eine Kooperation der Uniklinik Freiburg mit der Säuglings-Intensivstation am St. Josefskrankenhaus in Freiburg gegeben. Diese Kooperation war wegen des Neubaus von Seiten der Uniklinik aufgekündigt worden. Die Säulings-Intensivstation am St. Josefskrankenhaus musste schließen. Trotzdem wird die Arbeit am neuen Standort der Kinder- und Jugendklinik nun aufgenommen. Jährlich sollen dort rund 80.000 kleine Patientinnen und Patienten behandelt werden.

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