Deutsch-französisches Bahnprojekt

Reaktivierung der Bahnstrecke Freiburg-Colmar soll bis zu 880 Millionen Euro kosten

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Nach ersten Studien wäre eine Reaktiverung der Bahnstrecke zwischen Freiburg und Colmar im Elsass erst bis Ende der 2030er-Jahre machbar. Dem Verkehrsminister ist das zu spät.

Stand heute müssen für das Projekt zwischen 840 und 880 Mio. Euro investiert werden - das ist ein Ergebnis verschiedener Vorstudien von Bundesverkehrsministerium, dem Land Baden-Württemberg, französischem Staat sowie aus der Region Grand Est. Eine übergreifende Studie, weitere Gespräche über die Finanzierung und eine gemeinsame Arbeitsgruppe sollen das Projekt nun weiter voranbringen. Das hat das Landesverkehrsministerium am Freitag mitgeteilt

Weitere Studie soll gemeinsame Bewertung möglich machen

Der deutsch-französische Lenkungskreis will das Projekt angesichts der hohen Kosten von unabhängigen Dritten einer weiteren Kosten-Nutzen-Analyse unterziehen. Offenbar kamen die beiden Länder bei der Bewertung dieser Faktoren zu unterschiedlichen Ergebnissen. Grund seinen unterschiedliche Methoden, so das Verkehrsministerium.

Grüner Verkehrsminister will aufs Tempo drücken

Das Projekt diene der Zusammenarbeit und den Klimaschutz-Zielen beider Länder, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) der Mitteilung zufolge beim jüngsten Treffen des Lenkungskreises. Er forderte auch mehr Tempo bei den Planungen. Die Vorstudien hatten auch ergeben, dass eine Inbetriebnahme zum Ende der 2030er-Jahre möglich ist. Das sei zu spät und wenig ambitioniert, kritisiert Hermann.

"Wenn die neuen Züge fahren, werden sie genutzt. Das wird auch hier so sein.“

Der Lenkungskreis wird als nächster Schritt eine deutsch-französische Arbeitsgruppe einrichten. Sie soll über die Finanzierung des Projekts verhandeln.

VCD Südbaden kritisiert mangelnde Transparenz

Der Verkehrsclub VCD Südbaden fordert mehr Transparenz bei der Planung des Bahnverkehrs zwischen Freiburg und Colmar. Die Planungsvarianten müssten öffentlich zugänglich sein. Am Freitag hatte das baden-württembergische Verkehrsministerium bekannt gegeben, dass es wegen der hohen Investitionen von 880 Millionen noch eine unabhängige Kosten-Nutzen-Analyse geben soll. Zudem könne der Bahnverkehr nach den bisherigen deutschen und französischen Studien auf der Strecke erst bis Ende der 2030er Jahre wiederaufgenommen werden. Der VCD fordert, dass die Züge deutlich schneller fahren - auch um die Klimaschutzziele zu erreichen.

Freiburg/Colmar

Fünf Varianten werden geprüft Bahnprojekt Freiburg-Colmar kommt langsam voran

Das grenzüberschreitende Bahnprojekt Freiburg-Colmar kommt Schritt für Schritt voran. Das wurde beim Lenkungsausschuss deutlich, der in Straßburg über die Zwischenergebnisse beraten hat.

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