Seit fast zwei Jahren ist er aus Sicherheitsgründen gesperrt: Der 31 Meter hohe Schauinslandturm auf Freiburgs Hausberg. Momentan stehen zwei große provisorische Holzplattformen neben ihm. Von dort aus werden die witterungsbedingten Schäden an den Traghölzern ausgebessert. Um den Turm für die vielen Besucherinnen und Besucher wieder betretbar zu machen, werden mehrere zusätzliche Holzbalken zur Verstärkung angebracht.
Im Juli soll der Schauinslandturm laut Stadt wieder öffnen. Jetzt hat die wichtigste Sanierungsphase begonnen.
Alte Brandschäden aus den 80ern werden saniert
Weiter oben am Turm sind mehrere Gerüste montiert, um sicher an den Stämmen aus Douglasienholz arbeiten zu können. Eine der wichtigsten Arbeiten ist die Sanierung der Brandschäden aus den 1980er-Jahren, sagt Renate Spiecker vom Gebäudemanagement der Stadt Freiburg. Die Brandschäden am Holz seien damals mit einer speziellen Epoxidharzmischung ausgebessert worden. Diese Reparatur habe den Witterungen jahrelang gut standgehalten. Jetzt brauche der Turm aber eine Frischzellenkur.
Deshalb sind an den betroffenen Stellen Trockenmanschetten angebracht. Diese trocknen das Holz mit heißer Luft, um später das Epoxidharzgemisch neu auftragen zu können. Zusätzlich wird an den Blechabdeckungen des Daches und am Blitzschutz gearbeitet.
Sanierung des Schauinslandturms dauert acht Wochen
Die Wiedereröffnung des Turms ist für Mitte Juli geplant. Renate Spiecker von der Stadt Freiburg ist optimistisch, dass der Termin auch eingehalten werden kann. Man sei nach wie vor im Zeitplan, sagte Spiecker am Dienstagvormittag. Die gesamte Sanierung soll acht Wochen dauern. Das feuchte Wetter der letzten Monate sei aber ein Problem gewesen: Feuchtigkeitsmessungen am Holz hätten gezeigt, dass das Holz sehr viel Wasser aufgenommen hat. Das sei für die Arbeiten an den Brandschäden hinderlich gewesen, da mit der Trocknung erst viel später habe begonnen werden können, heißt es weiter. Die mächtigen Douglasienstämme, die den Turm tragen, seien aber nach wie vor in gutem Zustand, betonte Spiecker.
Spezialfirma arbeitet am Turm
Dass die Arbeiten erst fast zwei Jahre nach Schließung des Turms begonnen haben, lag aber nicht allein am Wetter. Die komplexe Sanierung könne nur von wenigen Spezialfirmen ausgeführt werden und die hätten eben volle Auftragsbücher, teilte die Stadt Freiburg bereits im April mit. Umso erfreulicher ist es laut Stadt, dass die Sanierung nun endlich starten konnte und wohl auch der Kostenrahmen von rund 260.000 Euro eingehalten wird – wenn das Wetter hält.
Bauleiter Bernd Birmes über die aktuellen Arbeiten am Schauinslandturm:
Besuchermagnet auf Freiburgs Hausberg
Der Eugen-Keidel-Turm, benannt nach dem damaligen Freiburger Oberbürgermeister, wurde 1980 auf dem Gipfel des Schauinsland in 1.284 Meter Höhe errichtet. Die dreieckige Aussichtsplattform wird von drei im Freiburger Stadtwald am Schauinsland geschlagenen Douglasien getragen. An schönen Sommerwochenenden besteigen mehrere Tausend Menschen den Turm, um Fernblicke auf Alpen, Vogesen und Schwarzwald-Gipfel zu genießen.