Stromproduktion der Kraftwerke soll steigen

Wasserkraft: naturenergie AG hält Rheinvertiefung bei Rheinfelden für machbar

Stand
Autor/in
Matthias Zeller

Eine Vertiefung des Rheins bei den Wasserkraftwerken Rheinfelden und Schwörstadt, um dort mehr Strom zu produzieren, ist machbar. Das ist das Ergebnis eines Probeaushubs.

Das Energieunternehmen naturenergie hochrhein AG will den Rhein am Kraftwerk Rheinfelden vertiefen, um die Stromerzeugung zu verbessern. Das ist offenbar möglich: Beim Probeaushub in diesem Herbst hat sich gezeigt, dass das Gestein mit Meißel oder Fräse zerkleinert und der Rhein an einigen Stellen vertieft werden kann. Das soll unterhalb der beiden Wasserkraftwerke Rheinfelden und Ryburg-Schwörstadt geschehen, um dort das Gefälle um 15 oder 20 Zentimeter zu vergrößern.

Bei größerem Gefälle erzeugen die Turbinen mehr Strom

Dann könnten die Turbinen mehr Strom erzeugen und die beiden Kraftwerke des Unternehmens naturenergie weitere 6.000 Haushalte mit Strom versorgen. Das entspricht einer Strommenge von 20 Millionen Kilowattstunden. Der Energieversorger hat seinem Großprojekt den Namen "Rheinfelden 20plus" gegeben.

Die wichtigste Erkenntnis: Es hat funktioniert.

Die große Angst, die Felsen im Rhein könnten zu hart sein, hat sich beim Probeaushub in diesem Herbst nicht bestätigt. Darüber informierte die naturenergie nun bei einem Bürgerdialog in Rheinfelden. Die zwei Dutzend Bürger, die aus Deutschland und der Schweiz gekommen waren, interessierten sich für die Folgen der Maßnahme für die Umwelt und für die technischen Details bei den Bauarbeiten. Dazu konnten die Projektverantwortlichen von naturenergie beim Probeaushub einige neue Erkenntnisse gewinnen.

Die Vertiefung des Rheins bei Rheinfelden wird mindestens zwölf Millionen Euro kosten und kann frühestens 2027 beginnen.
Die Vertiefung des Rheins bei Rheinfelden wird mindestens zwölf Millionen Euro kosten und kann frühestens 2027 beginnen. Die deutschen und Schweizer Behörden müssen das Vorhaben erst noch genehmigen.

Die Arbeiten beim Probeaushub waren von einem schwimmende Ponton aus im Rhein durchgeführt worden. Dabei kamen riesige Meißel und eine Fräse zum Einsatz.

Lärmgrenzwerte wurde bei Probeaushub eingehalten

Entgegen der Befürchtungen wurde das Rheinwasser dabei nicht zu stark getrübt und auch die Lärmbelastung überstieg die geltenden Grenzwerte nicht. Beim jüngsten Bürgerdialog stieß das Vorhaben, wie schon bei einem ersten Bürgerdialog im November 2023, durchweg auf Zustimmung.

Die Projektverantwortlichen Manuel Schöb (rechts) und Jochen Ulrich zeigen auf einer Karte, wo das Flussbett vertieft werden soll.
Die Projektverantwortlichen Manuel Schöb (rechts) und Jochen Ulrich zeigen, wo der Rhein vertieft werden soll.

Mit dem Bau kann frühestens im Jahr 2027 begonnen werden. Bis dahin muss eine Umweltverträglichkeitsprüfung vorgenommen, das Vorhaben von den deutschen und Schweizer Behörden genehmigt und von naturenergie finanziert werden. Die veranschlagten Kosten für die mehrjährige Bauphase sind mit 12 Millionen Euro nur grob geschätzt.

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