Das Altenpflegeheim und Betreutes Wohnen St. Josef in Waldshut-Tiengen muss zum Ende des Jahres schließen. Bis zuletzt hatte der kirchliche Träger gehofft, Geld für einen Umbau und ausreichend Personal zu finden.
Vor allem die vom Gesetzgeber geforderten baulichen und personellen Rahmenbedingungen kann das Pflegeheim nicht erfüllen. So sollen ab 2026 Doppelzimmer abgeschafft werden und in Einzelzimmer mit vorgegebenen Normgrößen umgewandelt werden. Bauliche Prüfungen zeigten schnell, dass dies am jetzigen Standort jedoch den Kostenrahmen sprengen würde, teilt der Träger, die römisch-katholische Kirchengemeinde Mittlerer Hochrhein St. Verena, in einer Pressemitteilung mit.
Geplanter Neubau scheitert an fehlendem Fachpflegepersonal
Bemühungen um ein Grundstück für einen Neubau in Tiengen hätten stattgefunden, scheiterten jedoch an fehlenden Pflegefachkräften, erklärte der Leitende Pfarrer Ulrich Sickinger. Auch hier sei ein definierter Anteil an Fachkräften und Betreuungspersonal vorgeschrieben. Langfristige Perspektiven, um die nötigen Investitionen zu refinanzieren gebe es nicht. Auch das Abwandern von Fachkäften in die nahe Schweiz sei für das St. Josef Pflegeheim problematisch und verschärfe die Lage.
Neubau wird von Erzbischöflichen Ordinariat Freiburg abgelehnt
Ein Neubau hätte auch die Zustimmung des Erzbischöflichen Ordinariats in Freiburg benötigt. Dies war nicht der Fall. Zudem wurde ein geeigneter Betreiber gesucht, der die Pflegeeinrichtung "im Geiste der Kirchengemeinde" weiterführen würde. Erfolglos. Potentiellen Betreibern war das Risiko - insbesondere das personelle - zu hoch.
Für die 38 Heimbewohnerinnen und Heimbewohner und acht Menschen im betreuten Wohnen wird nun eine neue Bleibe gesucht.