Reaktion auf Missbrauchsbericht

Ordinariat Freiburg: Portraits der Erzbischöfe Zollitsch und Saier entfernt

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Die Portraits der Alt-Erzbischöfe Zollitsch und Saier im Ordinariat Freiburg wurden abgehängt. Das hat das Erzbistum auf SWR-Anfrage bestätigt.

Nach den schweren Vorwürfen der Missbrauchsvertuschung gegen die früheren Freiburger Erzbischöfe Robert Zollitsch und Oskar Saier hat der amtierende Erzbischof Stephan Burger am Donnerstag alle Porträts seiner Vorgänger in der Bistumszentrale abhängen lassen. Die Ölgemälde hingen als eine Art Bischofsgalerie bislang in zentraler Position an den Flurwänden beim Büro des Erzbischofs.

Burger zeigte sich fassungslos über das Verhalten seiner Vorgänger

Zuvor hatten sich Missbrauchsbetroffene für die Entfernung der Bilder ausgesprochen. Burger hatte bei der Vorstellung des Berichts der AG Machtstrukturen und Aktenalalyse zum Umgang mit Missbrauch in der Erzdiözese Freiburg am Dienstag angekündigt, über den Umgang mit den Porträts nachzudenken. Er sagte, er gehe jeden Tag an den Gemälden Zollitschs und Saiers im Erzbischöflichen Ordinariat vorbei.

Die unabhängige Missbrauch-Aufarbeitungskommission im Erzbistum Freiburg will bis Oktober konkrete Maßnahmen vorlegen, um Kinder und Jugendliche besser vor Missbrauch im kirchlichen Raum zu schützen. Dabei gehe es beispielsweise um die Kontrolle von Macht in der Kirche, bessere Ausbildungsstrukturen für Seelsorger und die Begleitung von Priestern in ihrem Arbeitsalltag, sagte der Kommissionsvorsitzende Magnus Striet am Donnerstagabend bei einer Podiumsdebatte in der Katholischen Akademie Freiburg. Aus der am Dienstag veröffentlichten Missbrauchsstudie müssten Konsequenzen gezogen und konkretes Handeln abgeleitet werden.

Der Freiburger Generalvikar Christoph Neubrand sagte Missbrauchsbetroffenen bestmögliche Hilfen zu. "Diesen Menschen gilt unser erster Blick." Gleichzeitig gehe es darum, immer wieder kirchliche Strukturen zu überprüfen. Er sprach sich für eine Begrenzung von Macht aus. Auch die Bischöfe müssten in ein System von Kontrolle und Gewaltenteilung eingebunden sein.

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SWR

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