Am Freitag öffnet die neue Achterbahn "Voltron Nevera" im Europa-Park in Rust (Ortenaukreis) offiziell. SWR-Reporterin Jasmin Bergmann durfte sie schon mal fahren.
Reporterin testet Achterbahn
"Ich bin schon oft Achterbahn gefahren, aber die ganzen Überkopf-Elemente machen mir dann doch etwas Sorge. Ich hoffe, mir wird nicht schlecht", sagt Reporterin Jasmin Bergmann vor der Fahrt. Kurz vorher ist sie dann doch ziemlich nervös. Etwas gegessen habe sie an diesem Tag bisher noch nicht - lieber kein Risiko eingehen.
Die Fahrt mit der Achterbahn dauert drei Minuten. Etwa 200 Sekunden, in denen Reporterin Jasmin Bergmann herumgewirbelt wird - mit bis zu 90 Kilometern pro Stunde in mehrere Loopings und Schrauben. Insgesamt ist sie siebenmal überkopf und 2,2 Sekunden am Stück schwerelos. "Saß ich überhaupt mal im Sitz? Ich glaube nicht", sagt sie und lacht. Ständig wird sie durch die Drehungen aus dem Sitz gehoben. Während der ganzen Fahrt konnte sie nur eins: Kreischen. "Es ging nicht anders", sagt sie.
Ihr Fazit: Die neue Achterbahn ist der absolute Wahnsinn - aber nichts für schwache Nerven. Auch noch Stunden später bleibt ihr ein flaues Gefühl im Magen. Ob sie die Bahn nochmal fahren würde? "Ja, aber definitiv nicht zweimal hintereinander", sagt sie.
Michael Mack, einer der Geschäftsführer des Europa-Parks, ist nach eigener Aussage schon um die 40-mal mit der neuen Bahn gefahren. Er war einer der ersten Testfahrer. Auf die Frage, ob ihm beim Achterbahnfahren mal schlecht wird, sagte er lachend: "Nein, das wäre ja nicht so gut."
Achterbahn bleibt bei Testfahrt liegen
Bei einer der letzten Testfahrten der neuen Achterbahn hat es am Donnerstag noch eine Panne gegeben: Ein unbemannter Zug habe eine Kurve nicht geschafft und sei auf den Schienen zurückgerollt, sagte ein Sprecher des Parks. Die Testfahrt musste abgebrochen werden. Der betroffene Zug wurde mit einem Kran geborgen. Zuerst hatte die Badische Zeitung über die Panne berichtet.
Noch vor einer Woche war Eröffnung unklar
Bis kurz vor der Eröffnung waren noch Mitarbeitende vom TÜV Süd vor Ort und haben die Achterbahn geprüft. Jede Schraube, jede Schweißnaht, alles wurde durchgecheckt. Und niemand wusste, ob die Achterbahn wirklich rechtzeitig zum 26. April fertig wird. "Wir lassen uns am Schluss nicht hetzen", hatte Projektleiter Patrick Marx gesagt. "Wenn etwas nicht fertig wird, das sicherheitsrelevant ist, dann verschiebt sich (der Start) halt."
Die TÜV-Prüfer hatten auch etwas gefunden: Eine Kulisse musste zum Beispiel korrigiert werden. Ein Fels war dem TÜV zu nah an den Achterbahn-Schienen. Falls jemand beim Fahren die Arme hochstreckt, hätte das laut den Prüfern gefährlich werden können. Also musste ein Stück vom Felsen weg.
Wie die Achterbahn entstanden ist
Am 1. Februar 2023 wurde die erste, rund drei Tonnen schwere Schiene der neuen Achterbahn montiert. Gut drei Monate später, am 16. Mai 2023 wurde das letzte Schienen-Teil montiert. Am höchsten Punkt der Achterbahn - in 32,5 Metern Höhe. Nach etwa fünf Wochen waren alle Schienen zusammengebaut. Am 15. Dezember 2023 fanden die erste Testfahrten statt. Etwa zehn Monate, nachdem die erste Schiene montiert wurde. Den Testfahrern wurde weder schlecht noch hatten sie Höhenangst - denn es waren spezielle Wasserkanister, die als Dummys Probe gefahren sind.