Das Monument stammt aus dem Jahr 1938 und Grabstätte für 16 tote Deutsche Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg. Nun wird in der Schweiz diskutiert, ob es als Teil der Geschichte noch gerechtfertigt ist oder entfernt werden sollte.
Der komplette Fernsehbeitrag zum Nachschauen:
Mausoleum zeigt, wie aktiv Naziorganisationen in der Schweiz waren
Neben dem Mausoleum gab es Pläne für weit größere Heldendenkmäler. In St. Gallen, Luzern und Basel scheiterten die Gedenkstätten aber am Widerstand der Bevölkerung. "Ich finde, ein historisches Zeugnis sollte man aufbewahren", sagt Sandra Tcherniak aus Berlin. Sie ist die Urenkelin eines Auschwitz-Opfers und findet es wichtig, an die Geschichte zu erinnen. Denn aus so etwas könne man viel lernen, so Tcherniak. Aber sie findet: Daneben sollte eine Gedenktafel stehen, um das Monument in den Kontext einzuordnen.
Das Mausoleum ist auch ein Zeichen dafür, wie stark Naziorganisationen in der Schweiz aktiv gewesen sind. So habe man etwa die Hitlerjugend gewähren lassen, weil sich deren Aktivitäten an Deutsche in der Schweiz gerichtet hätten, sagt Historiker Stefan Keller. Auch in der Schweizer Region Graubünden habe es Juden, Sinti und Roma und Jenische gegeben. "Man sollte vielleicht auch mal erforschen, wie es denen in dieser Zeit ergangen ist", so Keller.
Schweiz will Nazi-Zeit stärker aufarbeiten
Neben der Debatte um die historische Altlast in Chur soll jetzt auch die Zeit der Nationalsozialisten insgesamt intensiver erforscht werden. "Wir wissen einiges von Graubünden während des zweiten Weltkriegs, aber vorher wissen wir sehr wenig", sagt Silvia Hofmann, Großrätin in Graubünden. Es wäre ihrer Meinung nach gut, wenn das jetzt aufgearbeitet würde.