Pünktlich zum Fest können Weihnachtsbäume in ganz Deutschland FSC-zertifiziert vermarktet werden. Sie zählen zu einer Gruppe von Waldprodukten - neben Wildbret, Zierreisig, Honig, Pilzen, Früchten und Samen - die seit dem 1. November das Kennzeichen für verantwortungsvolle Waldwirtschaft tragen dürfen. Bisher galt der FSC-Standard nur für Holzprodukte aus verantwortungsvollem Waldmanagement. Weihnachtsbäume gelten aber nicht als Holzprodukte, sie brauchten eine eigene Regelung.
Gutes Gewissen beim Tannenbaum kaufen?
In Deutschland werden jedes Jahr etwa 20 Millionen Weihnachtsbäume geerntet, ein Viertel des europäischen Marktes. Viele herkömmliche Weihnachtsbäume wachsen heutzutage nicht mehr im Wald, sondern auf Plantagen, in denen Pestizide und Düngemittel eingesetzt werden können. Tatsächlich wurden in der Vergangenheit oft Pestizidrückstände in Weihnachtsbäumen nachgewiesen. Das Ergebnis des BUND Weihnachtsbaum-Tests 2023 ergab, dass 14 von insgesamt 19 getesteten Bäumen aus ganz Deutschland belastet waren. Das FSC-Siegel markiert nun pestizidfreie Bäume.
Was sind ökologisch zertifizierte Weihnachtsbäume?
Als Öko-Weihnachtsbäume gelten Bäume aus Betrieben, die nach den Kriterien des ökologischen Landbaus (zum Beispiel Bioland, Naturland oder BIO) oder des ökologisch ausgerichteten Waldbaus (Naturland oder FSC) unabhängig zertifiziert sind. In FSC-zertifizierten Wäldern sind Pestizide und synthetische Düngemittel verboten und für die Bediensteten werden hohe Sozialstandards eingehalten.
Auch die Flächen, auf denen die Bäume als Kultur wachsen, sind begrenzt. Die Anbaufläche darf den natürlichen Wald nicht verdrängen. Im Vergleich zu herkömmlichen Weihnachtsbäumen ist diese Aufzucht deutlich aufwendiger: Unter natürlichen Bedingungen wachsen die Bäume langsamer und sind pflegeintensiver.
Zwei Bundesländer - Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz - wenden schon seit 2016 einen FSC-Interim-Standard für Weihnachtsbäume an. Die neue Regelung für FSC-Weihnachtsbäume gilt nun für alle deutschen Bundesländer.