SWR-Reporter David Zastrow war zwei Jahre lang Stadionmoderator beim SC Freiburg und wird die Begegnungen mit Streich im Dreisamstadion nie vergessen. Meistens traf er Streich unmittelbar vor Spielbeginn am Spielfeldrand, Streich war hochkonzentriert. Die Angst ihn zu stören war riesig, doch er nahm sich immer die Zeit, reichte die Hand, bedankte sich sogar. Die offene Art, die Begegnungen auf Augenhöhe. Das zieht sich durch Streichs SC-Ära von fast 30 Jahren, kommentiert David Zastrow.
Was haben wir gehofft. Nun tut es richtig weh. Streich hört auf. Viele sind den Tränen nah und es ist klar, es werden welche fließen. Spätestens, wenn es dann heißt: Ade, Christian!
Was hatten wir Freude mit ihm. Als Trainer überragend. Mit der A-Jugend Meister und mehrfacher Pokalsieger. Mit den Profis: Aufstieg, vier Mal international. Und, das DFB-Pokalfinale. Gefühlt ganz Südbaden war an diesem Tag in der Hauptstadt.
Ein Sympathieträger mit badischem Humor
Aber viel wichtiger: Das Menschliche. Streich ist mehr als ein Fußballtrainer; ein Segen für die Region. Ein Sympathieträger, sich nie zu schade, auch gesellschaftliche Fragen zu beantworten. Ein Mann mit Rückgrat. Auch mal emotional mit klaren Worten gegen Ausgrenzung und Rassismus. Ein Vorbild mit Humor auf eine ehrliche badische Art.
Ich habe größten Respekt vor seiner Entscheidung nach einer SC-Ära von fast 30 Jahren. Vielleicht qualifiziert sich der Sportclub zum dritten Mal in Folge international. Große Spiele könnten kommen. Doch einmal mehr beweist Streich das richtige Gespür. In dem Fall für seine eigenen Kräfte. Auch wenn ich weinen werde: Dein Ende beim SC ist ein weiser und starker Schritt. Christian, ich werde dich sehr vermissen!