Umstrittene Altlastensanierung gestoppt

Meinung: Die Kehrtwende von BASF ist zu begrüßen

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Die BASF stoppt ihre Pläne zur Altlastensanierung in Grenzach-Wyhlen. Ursprünglich wollte sie das Gelände einkapseln. Diese Kehrtwende findet SWR-Reporter Matthias Zeller gut.

Da hat die BASF gerade noch die Kurve gekriegt. Nach einem Jahrzehnt Kritik an der von ihr gewählten Sanierungsmethode lenkt sie ein und das ist gut.

Sicherlich auch für das Image des weltgrößten Chemiekonzerns. Denn das hat im Dreiländereck unter dem öffentlichen Streit über die Altlastensanierung der "Kesslergrube" in Grenzach-Wyhlen (Kreis Lörrach) gelitten. Die BASF hat die Gegenwehr unterschätzt und erst spät eingesehen, dass sich eine ungeliebte Sanierungsmethode dauerhaft nicht gegen Widerstand aus der Bevölkerung und von Umweltschützern durchsetzen lässt. Erst recht, wenn direkt nebenan – ebenfalls auf dem Areal der "Kesslergrube" – der Basler Pharmakonzern Roche eine Komplettsanierung für 240 Millionen Euro vornimmt und inzwischen abgeschlossen hat.

BASF kann ohne Gesichtsverlust stoppen

Das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts im Juni hat der BASF die Chance geboten, ihre Pläne ohne allzu großen Gesichtsverlust zu stoppen. Denn der BASF fehlt es jetzt nach eigenen Worten an Rechtssicherheit, weil der BUND sich ein Klagerecht gegen die Sanierung erstritten und das Gericht die Entscheidung in der Sache an den Verwaltungsgerichtshof in Mannheim zurückverwiesen hat. Da ist es klug von BASF, nicht einen jahrelangen Rechtsstreit auszusitzen, sondern selbst neu nachzudenken.

Nachhaltigkeit auch bei Sanierungen

Denn in den vergangenen zehn Jahren, darauf verweist die BASF zu Recht, haben sich die Sanierungsmethoden und auch das Umweltrecht weiterentwickelt. Und nicht nur das: Nachhaltigkeit ist zu einem Mega-Thema aufgestiegen und im Fall der "Kesslergrube" von BASF zu lange unterschätzt worden. Dabei kommt es bei einer Altlastensanierung auf Nachhaltigkeit im doppelten Sinne an: Es muss die sicherste Technik und Sanierungsmethode gewählt werden, um künftige Generationen zu schützen. Die Maßnahme muss aber auch nachhaltig dahingehend sein, dass sie in der Gesellschaft auf Akzeptanz stößt. Wie hat einer der Großaktionäre der Basler Industrie erst kürzlich gesagt: Die Zukunft wird nachhaltig sein oder sie wird nicht sein. Oder anders gesagt: Nachhaltigkeit gewinnt. Dafür stehen seit gestern auch bei der Altlastensanierung der "Kesslergrube" die Zeichen gut.

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