Ein lila Meer aus Lavendel, darin Hunderte Bienen, die sich an den Blüten erfreuen und darin herumschwirren: In Bischoffingen, einem Ortsteil von Vogtsburg im Kaiserstuhl (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald), wirkt es, als sei man in der Provence in Frankreich. Beate Klingenmeier hat die duftenden Felder vor drei Jahren angelegt und sich damit einen Traum erfüllt. Der Lavendel gedeiht gut in der Vulkanerde des Kaiserstuhls - er steht jetzt in voller Blütenpracht. Das lassen sich auch viele Ausflügler nicht entgehen. Schnell ist das Handy gezückt und der Lavendel im digitalen Fotoalbum auf Instagram verewigt.
Ernten ist Handarbeit - per Sichel
Immer Mitte Juni heißt es: Erntezeit. Das macht Beate Klingenmeier mit ihrem Team traditionell von Hand. Mit einer Sichel gehen sie die einzelnen Lavendelreihen ab und achten darauf, keine Bienen oder andere Insekten zu erwischen. Die abgetrennten Lavendelbüschel kommen in Holzkisten und werden dann aufgehangen und getrocknet, bis sie zu Sträußen gebunden oder zu Seifen und Ölen verarbeitet werden.
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Erntehelferin spricht von "meditativer Schwerstarbeit"
Eine der Erntehelferinnen ist Eveline Langenbacher. Für sie ist die Lavendelernte zwar körperlich sehr anstrengend, aber auch beruhigend. Sie bezeichnet es als "meditative Schwerstarbeit", die sie gemeinsam mit anderen leistet, um aus den Lavendelfeldern die lila Blüten zu gewinnen.
Touri-Hotspot und Foto-Location für Instagram
Inzwischen ziehen die Lavendelfelder am Kaiserstuhl auch eine Menge Touristinnen und Touristen an. So wie Markus Burkhard, der extra aus dem 60 Kilometer entfernten Lörrach angereist ist. Frankreich war ihm für ein paar Lavendelfelder zu weit entfernt und zu überlaufen. In Bischoffingen sei es romantischer, sagt er.
Das kann auch Beate Klingenmeier verstehen. Die Blüte zieht viele Menschen an, sie selbst eingeschlossen, wie sie sagt. Viele suchen für ein Foto für das Soziale Netzwerk Instagram nach den besten "Locations" im lila Blütenmeer. So fuhr eine Freiburger Instagrammerin extra in die Provence und wurde vor Ort enttäuscht, da sie eine Woche vor der Blüte anreiste. Sieben Stunden Fahrzeit und "nur" grüne Stängel.
Was beim Fotografieren wichtig ist: dabei am Feldrand bleiben, um die Pflanzen nicht zu zerstören. Das klappt laut Beate Klingenmeier bis jetzt ganz gut, denn wer Fotos machen will, kann das auch gut vom Rand aus machen.