Ein guter Weinherbst in Baden neigt sich seinem Ende entgegen

Bilanz des Weinbauverbandes Baden

Minister Hauk in Vogtsburg: Weinbranche muss mehr für den Export tun

Stand
Autor/in
Leonie Stoffels
Owusu Künzel
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Landwirtschaftsminister Hauk sichert der Branche Unterstützung zu, um neue Märkte zu erschließen. Außerdem sollen neue Weinbauprodukte entwickelt werden, da sich der Markt verändere.

Herausfordernde Zeiten für den Weinbau: Die Witterung setzt den Winzerinnen und Winzern zu, gleichzeitig lässt die Nachfrage der Konsumenten seit einigen Jahren nach. Das führe dazu, dass der Markt zunehmend umkämpfter werde, sagte Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) am Montag bei einer Veranstaltung des Badischen Weinbauverbands in Vogtsburg im Kaiserstuhl (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald). Der Anteil der in Baden-Württemberg verkauften Weine aus den heimischen Anbaugebieten in Baden und Württemberg ist demnach auf 40 Prozent zurückgegangen. Das bedeutet 60 Prozent der im Land getrunkenen Weine stammen nicht aus der Region.

Um auch langfristig am Markt bestehen zu können, soll daher der Weinexport massiv ausgebaut werden. Aktuell wird den Angaben zufolge lediglich ein Prozent hiesiger Weine exportiert. Bis zur Corona-Pandemie sei man auf den Export nicht angewiesen gewesen, sagte der badische Verbandsgeschäftsführer Holger Klein.

"Es sollte möglich sein, neben Autos bekannter Marken auch Wein aus dem Südwesten jenseits der Grenzen zu verkaufen."

Extreme Witterungsschwankungen in diesem Jahr

In Baden machen Winzerinnen und Winzern im laufenden Jahr auch das Wetter zu schaffen. Wie das Statistische Landesamt jüngst berichtete, fällt die Weinmosternte in dem großen Anbaugebiet im Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich um 10 Prozent niedriger aus. Es wird demnach mit einer Ernte von rund 1,1 Millionen Hektolitern gerechnet. Laut Verbandsgeschäftsführer Holger Klein dürfte der Rückgang zwischen 10 und 20 Prozent liegen.

Die Qualität sei aber vielversprechend: "Wir sind zuversichtlich, einen guten Jahrgang in die Keller zu bekommen", sagte Klein. Das Jahr 2024 sei ebenso wie die vergangenen Jahre von extremen Wetterschwankungen geprägt gewesen. Neben den Frostnächten im Frühjahr bleiben auch die teilweise schweren Unwetter mit Hochwasser in Erinnerung. "Gerade die extremen Witterungsschwankungen machen es unerlässlich, dass die Betriebe mit einem betrieblichen Risikomanagement vorsorgen, um sich abzusichern", mahnte Hauk. Das Land Baden-Württemberg unterstütze die Betriebe dabei, ihre Eigenverantwortung wahrzunehmen und die Herausforderungen anzugehen. Das Land Baden-Württemberg fördert zum Beispiel Versicherungsprämien zur Deckung witterungsbedingter Risiken im Obst- und Weinbau.

Wachstumspotenzial bei neuen Produkten und im Tourismus

Die Nachfrage hat sich unterdessen verändert: Vor allem jüngere Menschen trinken weniger Wein. Laut Landwirtschaftsminister Hauk haben Weinbauprodukte mit niedrigem Alkoholgehalt oder keinem Alkohol ein großes Wachstumspotenzial. Daher sei es wichtig, dass auch verstärkt in diesen Segmenten Weinbauprodukte aus Baden-Württemberg angeboten würden. Auch der Weintourismus biete Möglichkeiten, sagte Hauk. Die durch den Weinbau geprägte "einzigartige Kulturlandschaft" sei nicht nur ein Ort für die Herstellung von besonderen Weinen, sondern biete Touristen und Einheimischen auch die Gelegenheit zur Erholung und zum Entspannen.

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