Katholisches Hilfswerk zieht Bilanz

Caritas International in Freiburg verzeichnet mehr Hilfe denn je

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Wera Engelhardt
Wera Engelhardt

Millionen Menschen auf der Welt brauchen Hilfe - weil sie Hunger leiden oder ihr Land im Krieg ist. Doch es gibt eine gute Nachricht: Caritas International meldet Rekordhilfen.

Dank einer großen Spendenbereitschaft hat die katholische Hilfsorganisation Caritas International mit Sitz in Freiburg im vergangenen Jahr mehr Menschen in Not helfen können denn je. Wie die Organisation am Donnerstag bei der Vorstellung ihres Jahresberichts mitteilte, erreichte das Hilfswerk weltweit knapp zehn Millionen Menschen. Im Jahr 2021 waren es mehr als sechs Millionen Bedürftige. Für die Hilfe standen den Angaben zufolge im Jahr 2022 mehr als 119 Millionen Euro zur Verfügung, davon 111 Millionen Euro Spenden. 2021 lag die Summe bei mehr als 96 Millionen Euro.

SWR-Reporter Silas Schwab war bei der Pressekonferenz und berichtet in SWR4 Baden-Württemberg über die Bilanz:

Durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine hat sich die Hungerkrise nach Beobachtung der Caritas weltweit verschärft. Der Ukraine-Krieg sei zwar nur einer von 217 kriegerischen Konflikten. Doch mit ihm sei der Hunger zurückgekehrt. "Dieser Krieg ist längst ein Krieg mit weltweiter Ausstrahlung", sagte die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Eva Maria Welskop-Deffaa.

Größter Teil der Spenden fließt in Hilfe nach Katastrophen und Kriegen

Die Hilfsbereitschaft sei vor allem für die Ukraine außergewöhnlich gewesen, berichtete der Leiter von Caritas International, Oliver Müller. 74 Millionen Euro kamen für die 25 Hilfsprojekte in der Ukraine zusammen. Das sei mehr Geld, als je zuvor nach einer Krise oder Katastrophe eingegangen sei, sagte Müller. Caritas International arbeite eng mit der Caritas in der Ukraine zusammen, die 42 Zentren und 181 Notunterkünfte im Land betreibe.

Oliver Müller, Leiter Caritas international, und Eva Maria Welskop-Deffaa, Präsidentin Deutscher Caritas-Verband, stellen sich auf eine langfristige Ukrainehilfe ein
Oliver Müller, Leiter Caritas international, und Eva Maria Welskop-Deffaa, Präsidentin Deutscher Caritas-Verband, stellen sich auf eine langfristige Ukrainehilfe ein

Den Angaben von Caritas International zufolge flossen im vergangenen Jahr knapp 80 Prozent der Spenden und Drittmittel in die Hilfe nach Naturkatastrophen und Kriegen. Die restlichen 20 Prozent kamen sozialen Projekten für Kinder sowie für alte, kranke und behinderte Menschen zugute.

Caritas: Millionen Menschen weiter auf Hilfe angewiesen

Der Bedarf an humanitärer Hilfe für Menschen in Not wird nach Einschätzung von Caritas-Präsidentin Welskop-Deffaa weiter steigen. Sie sprach von einer "Krisenspirale": Es gebe derzeit eine "Ballung und Verkettung von Krisen und Katastrophen". Welskop-Deffaa bedankte sich bei den Spenderinnen und Spendern, die es dem Hilfswerk ermöglicht hätten, auf die Notlagen in der Welt zu reagieren und den Menschen zu helfen.

Caritas International mit Sitz in Freiburg ist ein weltweit tätiges Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes und bietet akute Nothilfe sowie langfristige Unterstützung an bei Kriegen oder Naturkatastrophen. Es arbeitet mit Partnerorganisationen sowie nationalen Caritasverbänden zusammen.

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