"Baba Ghanoush" ist ein Klassiker der orientalischen Küche. Auberginen werden zu einem Püree verarbeitet und mit Sesampaste, Knoblauch, Salz, Pfeffer, Kreuzkümmel und Zitronensaft verfeinert. Eine beliebte Beilage, die in Freiburg gerade für Aufsehen sorgt.
Die Betreiber eines arabischen Restaurants haben ein Foto ihres neuen Gerichts online gestellt: "Baba Ghanoush" nach israelischer Art. Vielen Stammgästen gefällt das überhaupt nicht. Das Restaurant ist seither mit Anfeindungen konfrontiert.
Anfeindungen und Drohungen - Püree löst heftige Reaktionen aus
Bilal Aloge führt gemeinsam mit seiner Frau Silham Alhamed das arabische Restaurant "Damasko's" am Freiburger Europaplatz. Als syrischer Kurde hat Aloge eine besondere Leidenschaft für die Küche seiner Heimat. Eines Tages entscheidet er sich, "Baba Ghanoush" nach einem Rezept des bekannten israelisch-britischen Kochs Yotam Ottolenghi zuzubereiten. "In Syrien und anderen arabischen Ländern gibt es ein ähnliches Gericht namens 'Mutabel', aber die Zubereitung ist völlig anders", erklärt er.
Ein Bild des Auberginenpürees landet auf Instagram und löst eine Welle heftiger Reaktionen aus. Anfeindungen und Drohungen prasseln auf das Ehepaar ein, sowohl online als auch über das Telefon. "Wir hatten richtig Angst", gesteht Bilal Aloge. "Das kann doch nicht sein, dass wir jetzt hier nochmal fliehen müssen - vor irgendwelchen Extremisten", fügt er hinzu. Es werden sogar Demonstrationen vor dem Restaurant angekündigt.
Das Ziel? Die Umbenennung des Restaurants. "Hätte ich einfach nur 'Baba Ghanoush' geschrieben, wäre es wahrscheinlich das beliebteste Gericht bei den Arabern geworden. Aber sobald ich Israel erwähne, wird das ganze Restaurant boykottiert", sagt Aloge.
Weniger arabische Gäste, dafür mehr israelische Gäste
Seit dem Instagram-Post sind laut Restaurant-Betreiber Aloge weniger arabische Gäste im "Damasko's" zu sehen. Dafür hat er neue Kunden aus der israelischen Gemeinde dazugewonnen.
Gästin Gabriela Schlesier kann die Aufregung um "Baba Ghanoush" nicht verstehen: "Es ist ein typisches Gericht der 'Levante-Küche', die israelische, arabische und orientalische Einflüsse vereint." Auch Jana Kelermann findet die Reaktionen überzogen. Sie hat kein Verständnis für den Hass gegen das Restaurant.
Restaurant-Betreiber wollen sich nicht einschüchtern lassen
Trotz der Kontroverse sind sich Bilal Aloge und Siham Alhamed einig: "Baba Ghanoush" bleibt auf der Karte. "Wir lassen nicht zu, dass wir das Gericht nicht mehr machen", so Siham Alhamed. Laut den Restaurantbesitzern wird "Baba Ghanoush" auch nicht das letzte israelische Gericht auf der Karte sein.