„Wir wurden von der Gruppe Destocamine vor einigen Monaten schon kontaktiert. Die sind dann auch zu uns ins Plenum gekommen und haben uns eben darüber aufgeklärt und erzählt, was da eigentlich grade passiert. Und dann war uns ganz klar, da wollen wir uns auf jeden Fall engagieren.“
Das sagt Merlin Geburek von Fridays for Future Freiburg. Stocamine, das war ihm wie wohl vielen anderen jungen Menschen aus der jungen Bewegung bisher gar kein rechter Begriff. Dass Experten immer wieder warnen: Arsen-, Chrom-, Zyanid und Qeucksilber-haltige Substanzen, die in der früheren Mine lagern, könnten irgendwann das Grundwasser am Oberrhein kontaminieren? Eine neue und schockierende Nachricht.
„Die Leute wussten davon eigentlich überhaupt nichts. Das hat jetzt erst seit wenigen Monaten überhaupt nach Deutschland übergegriffen, obwohl es uns ja eigentlich extrem viel angeht. Dann kam eben Toni von Destocamine zu uns auf den Großstreik und hat da vor 6.500 Leuten eine Rede dazu gehalten und eben unter anderem dazu aufgerufen, diesen Samstag nach Wittelsheim ins Elsass zu kommen und gegen die Versiegelung dieser Mine zu protestieren.“
Nicht nur Fridays for Future, sondern auch das Bündnis „Ende Gelände“, das zum Beispiel in deutschen Braunkohle-Revieren Schlagzeilen gemacht hat, hat jetzt für den Internationalen Protesttag in Wittelsheim mobilisiert. Vor dem Freiburger Konzerthaus hatten Aktivistinnen und Aktivisten dazu am vergangenen Samstag Wasser in einem Wasserfass symbolisch giftgrün eingefärbt, Es war eine abgestimmte Aktion mit weiteren Gruppen in Frankreich und der Schweiz. Etwa zeitgleich verfärbte sich beispielsweise auch das Wasser des Flüsschens Lauch in der beschaulichen Altstadt von Colmar giftgrün – eine aufsehenerregende Aktion
Mitglieder des BUND südlicher Oberrhein, die das Ringen um Räumung oder Versiegelung von Stocamine seit langem verfolgen, arbeiten demgegenüber wesentlich dezenter. Sie unterstützen unteranderem den laufenden juristischen Kamp der Organisation Alsace Nature gegen die Versiegelung. Geschäftsführer Stefan Auchter:
„Alsace Nature hat Gelder gesammelt, um eine Gegenexpertise, ein Gegengutachten erstellen zu lassen, weil alle Gutachten, die bisher auf dem Tisch liegen, sind vom Minenbetreiber selber in Auftrag gegeben worden. Wir wollen auf jeden Fall ein unabhängiges Gutachten. Deshalb haben wir das quasi übersetzt und haben über unsere BUND Seite Gelder gesammelt, um die zu unterstützen.“
Alsace Nature will noch einmal untersuchen lassen, wie riskant und wie teuer die Bergung der rund 40.000 Tonnen Sondermüll aus der ehemaligen Mine wäre. Frankreichs Regierung lehnt die Bergung unter anderem wegen der gefährlichen Situation unter Tage ab. Seit einem Brand im Jahr 2002 ist die Mine nämlich marode. Wasser dringt ein.
Dennoch haben inzwischen auch mehrere deutsche Abgeordnete dafür plädiert, den Müll herauszuholen. Darunter auch der Grüne Landtagsabgeordnete und Vize-Präsident des Oberrheinrats, Josha Frey:
„Es geht darum, dass wir die Grundwasserströme haben, die sich dann im weiteren Verlauf nach Baden-Württemberg ausdehnen. Aber auch den Rhein, der durchaus
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