Jugendliche einer neunten Klasse des Lahrer Max-Planck-Gymnasiums haben virtuell mit dem jüdischen Holocaust-Zeitzeugen Kurt Salomon Maier gesprochen. Der gebürtige Kippenheimer (Ortenaukreis) war wie live in den Unterricht zugeschaltet und groß auf einer Leinwand zu sehen.
Wirklich interviewt wurde der 92-jährige schon im Jahr 2021 in seiner Heimatstadt Washington. Und auch nicht von den Schülerinnen und Schülern. Doch die Künstliche Intelligenz macht es möglich: Den Fragen der Neuntklässler wurden die Antworten von Kurt Maier zugeordnet. Geklappt hat es nicht immer. Manchmal passten die Antworten auch nicht zu den Fragen.
SWR-Reporterin Suse Kessel zeigt, wie eine Klasse im Ortenaukreis das Zeitzeugen-Hologramm ausprobiert:
Holocaust-Zeitzeuge Maier erzählt von seiner Kindheit in Kippenheim
Die Schülerinnen und Schüler haben ihre Fragen in ein Mikrofon gesprochen. Wenige Sekunden später kam dann von Kurt Maier die Antwort. Er erzählt dabei von seiner Kindheit in Kippenheim, er berichtet von seiner Zeit im Konzentrationslager in Gurs. Durch Glück konnten die Maiers Gurs im Frühjahr 1941 verlassen und über Marokko mit dem Schiff in die USA ausreisen. Maier erzählt den Schülerinnen und Schülern, wie es war, 1941 mit dem Schiff in New York anzukommen und sich vor den Nationalsozialisten sicher zu fühlen.
Auch SWR-Reporter Ulf Seefeldt war am Lahrer Max-Planck-Gymnasium im Geschichtsunterricht der 9d dabei:
Neuntklässler sind begeistert vom virtuellen Interview
Den Mädchen und Jungen der Klasse 9d des Lahrer Max-Planck-Gymnasiums hat der etwas andere Geschichtsunterricht gefallen. Dank des Interviews wissen sie nun viel über Kurt Maier und den Holocaust. Es sei spannend und eindrucksvoll gewesen, Fragen zu stellen und darauf virtuell Antworten zu bekommen. Es habe sich angefühlt wie eine echte Konversation. Auch, wenn es nicht immer geklappt habe.