Am Himmelfahrtstag mit dem Auto in den Urlaub? Das war es für viele Autofahrerinnen und Autofahrer alles Andere als himmlisch. Wer durch die Schweiz musste, brauchte viel Geduld und starke Nerven - vor allem vor dem Gotthard-Tunnel. Anders am Titisee (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald). Keine Blechlawinen, dafür feiertägliche Gemütlichkeit am See.
Im Schneckentempo durch den Gotthard-Tunnel
Die Vorfreude auf den Urlaub wich am Donnerstag schnell der Frustration: Schon um 7 Uhr morgens staute sich der Verkehr auf der Hauptverkehrsader in Richtung Süden vor dem Gotthard-Straßentunnel. Am Nachmittag reihten sich die Autos auf einer Länge von 16 Kilometern Stoßstange an Stoßstange oder krochen im Schritttempo voran.
Wer den 17 Kilometer langen Tunnel in den Kanton Tessin durchqueren wollte, musste fast drei Stunden Wartezeit in Kauf nehmen, wie der Automobilclub TCS berichtete. Doch auch die empfohlene Ausweichroute über den San Bernardino in Graubünden war verstopft, hier standen die Autos auf einer Strecke von zehn Kilometern im Stau. Zusätzlich versuchten Klimaaktivisten, den Verkehr zu stören: Sie klebten sich zeitweise bei Wassen im Kanton Uri auf die Straße zum Gotthard-Straßentunnel. Die Polizei löste den Kleber und trug sie von der Fahrbahn. Zum Stau habe die Aktion nicht beigetragen, hieß es. Die Klimaaktivisten wollten sich damit für ein Verbot von Autos mit fossilem Brennstoff-Antrieb einsetzen.
Ruhe vor dem Sturm am Titisee
Am Titisee, dem größten natürlichen See im Südschwarzwald, war die Stimmung ganz anders. Tagesgäste, darunter viele Schweizer und Franzosen, schlenderten gemütlich an der Seepromenade entlang. Keine langen Schlangen vor den Eisdielen und viele freie Plätze auf den Terrassen der Cafés. Wer mit dem Tretboot über den See schippern wollte, hatte die Qual der Wahl.
SWR-Reporter Owusu Künzel berichtete für SWR4 Baden-Württemberg vom Feiertag am Titisee:
Viele Radlerinnen und Radler waren auf der Durchreise, wie Sebastian, Elias und Svenja aus Freiburg. Sie hatten sich mit dem Zug nach Donaueschingen aufgemacht, um dann "80 Kilometer runterzurollen". Auch Elke und ihre 14-köpfige Familie wollten ihren Spaß haben. Das Motto: vier Generationen, fünf Tage im Schwarzwald.